feiern
Fēīern: 1) intr. (haben):
von der gw. Arbeit ruhen.
a) allgm., rasten, müßig sein etc.: Sechs Tage sollst du deine Arbeit thun, doch des siebenten Tages sollst du f. 2. 23, 12; Dann wird das Land f. [brach, ungebaut liegen]. 3, 26, 34 ff.; Die Freude der Pauken feiret [ruht, hat ein Ende]. 24, 8; So feiert ich doch nicht und wurf dem Bischof einen Reiter nieder. 105; Nun war keines Feirens da, wir mußten fort. 125; Mein Plan ist der Hof und da gilt kein F. 9, 248; Wenn ihr an Werktagen feiert. 169; 35, 117; Es thut mir leid, daß Sie inzwischen aus Noth gefeiert haben, indeß meine Tagedieberei willkürlich genug war. Sch. 1, 184; Von einer Arbeit f. 13, 653, vgl. 5, 317; Weil ich mit der größern Arbeit .. ruhen und f. muß. 5, 43b; Der Teufel feiret nicht. 6, 352a; Ich hab geschafft, ihr habt gefeiert. Waldm. 20; Nicht lang gefeiert! frisch! die Mauersteine herbei. 520b; In ewig tiefer Pause | f. alle deine Hoffnungen. 7b; Wenn solche Köpfe f., | wie viel Verlust für meinen Staat. 277b; Alle Brauhäuser feierten. Sag. 1, 234 etc.; vgl. auch die mundartl. Schifferausdr. 1, 552, wie: Wind-f., wegen widrigen Windes nicht fahren können etc. —
b) bes.: eine Zeit durch Ruhen von der Arbeit und dann allgemein feierlich begehn (s. 2a), auch übertr.: Sie aßen und tranken und feierten. 1. 30, 16; Was nennen wir f.? Nur Das: von den gewöhnlichen Arbeiten des Lebens ausruhn und den erschlafften Kräften durch Ergötzlichkeiten Spannung und Ton zurückgeben? oder nicht vielmehr: den Blick der Seele zu ihrer Erleuchtung und Vervollkommnung in sich selbst kehren etc. 3, 40; Sanft und f–d liegt die Welt. Garb. 117; Eine f–de schauervolle Stille herrschete durch den Himmel. 1, 70; 161; Sanfter Strom, der .. f–d hinrollt. 16, 128; Schlummerlied, bei dem gleichsam die ganze Natur feiert. R. 7, 18; Feiert! Es flamm’ Anbetung der große, der Sabbat des Bundes! M. 8, 17; Im f–den [s. 2b] Tone des Liedes. 1, 5; Da ringsum die Gefilde | in Ruhe f. 76 etc. — 2) tr.:
a) s. 1b: Ein Fest f., feierlich begehn: So feiert froh das allgemeine Fest. 6, 24; Feire gleich mit mir | unerwartet unsern Hochzeitsschmaus. 1, 191; 101; 4, 289; Od. 1, 226; 12, 40 etc.; In dem Glanze | dieses gefeiertsten Tages vor allen Tagen der Feier. M. 8, 124. Vgl.: Weib und Kind beim Rundgesang | beim Walzer und beim Becherklang | lust-f. unser Glück. 12b. —
b) so auch: Eine Person f., sie durch eine Feier, — dann allgm.: sie verherrlichen: Dich feire, was da athmend lebt! Göttin 18: Überzeugt von der Nothwendigkeit, den Freund des Fürsten irgendwie f. zu müssen. R. 7, 195; Statt Wodan’s unsichtbarer Gottheit | wurmige Götzen .. f. 3, 8. So auch: Der Gefeierte [der Held, dem die Feier gilt]; Glücklich, den All gefeierten bei sich zu haben. R. 8, 74; Eine vielgefeierte Schönheit; O Göttin .., tempelgefeierte. Th. 15, 109 etc. — Oberd. auch mit Dat. der Pers., huldigen etc.: Vor solchen Ungeheuern | kniet die verführte Welt und lernet Teufeln f. 63; Dir, Unsterblicher, dir feiert die junge Welt. Po. 2, 296, vgl.: Daß Sie mir Ihren Geburtstag f. durch Übersendung köstlicher Naschwaaren. Zelt. 1, 203 etc. Schwzr.: Einem f., ihn schonen.
Anm. Über den Fortfall eines „e“ in den Formen: ich feiere, du feierst (seltner: feirest) etc., s. Orth. 94. — Dazu: Der Fei(e)rer (1 und 2). Od. 1, 196; Die Feierung [1a] von aller Arbeit an solchen Tagen. 11, 71; Der Feierung [des Koncils] beitreten. 8, 381; Feirig, a. (mund- artl.): arbeits-, dienstlos, s. 19b und 5, 317 etc. — In der„Stelle: Wie kann ich doch solchen elenden Mann .. feiren oder fürchten? 6, 9a liegt wohl nicht die Bed. 2b vor, sondern ein mit fürchten sinnvwdtes Wort, vgl. Fahr II, Anm. — S. ferner: Vieren.
Zsstzg. z.B.: Āūs-: bergm.: Die Woche a. müssen, — wegen eines Vergehns bis zu Ende der Woche nicht arbeiten dürfen. — Be-[2b]: ugw.: Welche sich einander ehren, lieben, b. Garve Cic. Pflichten 210. — Durch- [2a]: feiernd durchleben: Du, der mit mir den stillen Ernst dieses Augenblicks durchfeiert. Brachvogel FB. 2, 213. — Mít- [2a]: Mitzufeiern meine Hochzeit. Kerner 432. — Nāch- [2a]: Den Geburtstag meiner Freundin mit euch im Stillen nachzufeiern. G. 15, 82. — Um- [2b]: Eine viel umfeierte Schönheit; Erhebt ihr Haupt die festliche Natur. Umfeiert ist ihr Thron. Tiedge 2, 167. — Ver- [1a und 2a]: Die Zeit ver-f., mit Feiern hinbringen. — Vōr- [2a]: eine Feier vor dem eig. Fest begehn etc.
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