faseln
Fāſeln: 1) ſ. Faſe, Anm. 1d. — 2) ſ. II. Faſel
Anm. — 3) intr. (haben) eigentl. bacchantiſch um-
herſchwärmen (vgl. Faſching, Anm)., z. B.: Wir f.
ja durch die Straßen, | wir jubeln auf dem Markt. G. 2,
222, — nam. wie ein Fieberkranker phantaſieren,
fabeln (ſ. d. 3); irre, albern, dummes Zeug reden;
auch: zuw. ausgelaſſen muthwilligen Scherz treiben,
ſchäkern, tändeln: Der Eine faſelt von Alraunen, | der
Andre von dem ſchwarzen Hund. G. 12, 17; Lehnt in Höh-
len, f–d [tändelnd] mit dem jüngſten Faun. 225; 3, 126;
Ihr verſtorbener Bruder, von dem ſie oft wie von einem
Baron faſelt. Gutzkow R. 2, 75; Du ſchwärmſt und träumſt
gleich einem f–den Phantaſten. Klinger Teutſch. 109; Sie
faſelt im Schlaf die ganze Nacht und ſchläft wachend den
ganzen Tag. L. (Guhrauer Beil. 2, 17): Man faſelt .. von
einer Grille auf die andere. Mendelsſohn 4, 2, 331; Sie
faſelt ärger oft in Reimen | als in des Fiebers Raſerei.
Pfeffel Po. 3, 4; Rubinen faſelſt du? 114; Kleinlaut tritt
er zu den Spießgeſellen, | faſelt mit, ſo gut er eben kann, |
doch vertrocknet ſind des Witzes Quellen. Reithard 39; Ent-
weder faſelſt du | im Fieber, oder —. W. 11, 230; 49;
191; 20, 290 u. v. — So auch: Über Etwas hin-f.;
es über-f.; Die Zeit ver-f. ꝛc.
Anm. Nbnf.; Faſen. Adelung; Spate. Hierzu ge-
hören: Fāſel, m., –s; uv. (s), öſtr., eine faſelnde Perſon.
Paalzow Th. 1, 142; 173; gw.: Ihr Fasler, faſelt mor-
gen mehr! Claudius 6, 76; Die armen Faslerinnen. V. Sh.
2, 255; auch — in Bezug auf männliche Perſonen —
Faſelhans (ſ. d.), z. B. Prutz Engel 2, 248 und bei Droyſen
A. 3, 29: Die Faſeljans (vgl. Dummrian ꝛc.) ꝛc. —
Gefǟſel, n., –s; 0: das fortwährende Faſeln, dummes
Zeug ꝛc.: Ich bin nicht im Stande, ihr G. zu errathen. Hack-
länder Stillfr. 1, 36; Höfer V. 20 ꝛc. Ebenſo: Faſelēī,
f.; –en: Albernheit, Träumerei ꝛc.: Die thörichten
F–en gutmüthiger, aber ungelehrter Mönche. Fallmerayer
2, 31; Sich ſolche abgeſchmackte F–en aufbinden laſſen. Tieck
NovKr. 2, 105 ꝛc.; Von unſer deutſchen Denktollwirbel-F.
Prutz Woch. 10; Religions-F–en. HVoß JP. 129 ꝛc.
— Fāſelhaft, Fāſelig, a.: zur Faſelei geneigt, nnm.
auch gern umherſchwärmend, flatterhaft, leichtſinnig, Ggſtz.
geſetzt (vgl. aber auch Faſel II., Anm.).
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