Faksimile 0403 | Seite 395
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Gefährte Gefährtin
IV. Gefǟhrt~e, m., –n; –n (~in, f.; –nen):
eigentl. Person, die derselben Fahrt ist, daun allgem. = Kamerad etc., Person, die mit Einem das ihn Betreffende theilt und namentl. an seinen Unternehmungen Theil nimmt oder thätig mitwirkt: Die Männer aber, die seine G–en waren, standen. Ap. 9, 7; 19, 29; Ich war im Glück und Ruhm stets sein G–e, | ich will ihm treu auch nun im Unglück sein; In der Jugend ist ihm ein froher G–e der Leichtsinn. G. 5, 7; Der Jugend Nacht-G. ist Leidenschaft. 10, 222; Schwarzer Schatten ist über dem Staub | der Geliebten G–e. 4, 16; Vom G–en seines Racheamts. Kinkel Erz. 23; So bitt’ ich dich als meinen guten Freund, Gesellen und G–en. Schaidenraißer 64a; Die Neigung giebt| den Freund, es giebt der Vortheil den G–en. Sch. 492b etc. Übertr. auch von Sachen:
a) personif.: G–in meiner Stimme! [die den Gesang begleitende Cither]. Schlegel 1, 175; Den Schmerz machte ich [Prometheus] zum G–en 50* der Unmäßigkeit. W. 29, 232; Die Einfalt, insofern diese eine unzertrennliche G–in der ersten Periode des Lebens ist. 239 etc.
b) bergm.: G–e, ein neben dem Hauptgang streichender Gang.
c) Mus.: in Fugen die Antwort od. Wiederholung des Themas v. der zweiten Stimme in der Oberdominante oder Unterquarte.
Anm. G. [ahd. kafarto. Graff 3, 585], der derselben Fahrt ist, wie Genosse (ahb. kanôz), der gleiches Brot isst [genießt], Geselle (kasaljo, kasello), der im selben Saale lebt etc. Jahn M. 100. Wo das Geschlecht nicht besonders hervortritt, auch von weiblichen Wesen G–e.
Zsstzg. z. B.: Grāb-: Grabgefährten [die mich, arme Sünderin, zum Tode begleiten], brecht zum Richtplatz auf. Sch. 5a.
Krīēgs-: Komm an mein Herz, du alter K. Sch. 379a.
Mít-: Die M–n seiner Kriege. Haller 10; Schaidenraißer 14a; 48a; 51bu. o.
Rēīse-: Sprang hier mein geduckter R. [ein Mops] auf. Thümmel 1, 17.
Zélt-: Zug- und Z. G. 4, 255 u. ä. m.