Fackel
Fáckel, f.; –n; –chen, ein; -:
ein großes, dickes, in der Hand zu tragendes, hell leuchtendes und dem Wind widerstehndes Licht: Eine F. anzünden; auslöschen, ausblasen und (z. B. 8, 235) ausdrücken, ausschlagen, ausschleudern etc. Oft übertr., sowohl hell Leuchtendes als Zerstörendes, wie Feuer Verzehrendes etc.: 7, 20 etc.; Aus seinem Munde fahren F–n und feurige Funken schießen heraus. 41, 10 etc.; Die F. des wüthenden Krieges. 5, 41; Ein großer Dichter, | Stern u. F. seiner Zeit. Rom. 220; Phil. 13, 57; Wozu eine F., wenn ihre dampfende Gluth den Jrrenden nur blendet? [der Verstand]. F. 74; Das Abendroth . . . das seinem Wege noch als letzte F. lacht. Rost. 110; Die F. | des Bürgerkrieges in das Reich zu schleudern. 406a; Dein [Amor’s] F–chen. Ov. 1, 37; Mit der F. des Genies in gewisse dunkle Gegenden der Moralphilosophie einzudringen. 5, 153; F. der Ehe. 244a (s. Hochzeits-F.) etc. — Nam. auch Sternk.: Daß man die F–n oder die hellstreifigen Stellen der Sonne immer nur in der Nähe der Flecken sieht etc. 275. — Übertr. auch zuw. = Kiefer, deren Holz die Kien-F–n liefert.
Anm. Ahd. fakala etc. 3, 433), wie lat. facula, Verkl. von fax. — Vgl. d. folg.
Zsstzg. nach dem Stoff, der versch. Benutzung, dem Zweck etc.: Blítz-: B–n [zerstörende] der Gewalt. Scherr Pr. 166. —
Bránd-: womit Etwas in Brand gesteckt wird etc., s. Mord-F. —
Brāūt-: Hochzeits- F.: Machen mehr die B–n oder die Leichen-F–n das schönste Licht auf ein Ehegesicht? JP. 54, 61. —
Hóchzeit-: Wenn die H. lodert, | sehet welcher Gott sie hält, | Hymen kommt, wenn man ihn fodert, | Amor wenn es ihm gefällt. Gotter 1, 86; Sch. 2b; 416a u. v., vgl. Ramler Myth. 196. —
Höllen-: H. 15, 243, vgl. Sch. 58b: Die Erinnyen .. schwingen .. der Fackel düster rothe Gluth etc. — Hólz-, Kīēn-: Schnitzte K–n, die auch wohl mit Wachs überzogen wurden. V. Georg. 43; Alexis H. 1, 1, 110 etc. —
Krīēg(e)s-: Gleim 4, 91; Sch. 382b. — Kútschen-. —
Lēīchen-: beim Leichenbegängnis, s. Braut-F. —
Līēbes-: Sch. 417b, vgl. Hochzeits- F. —
Mórd-: vgl. Brand-F. und Mordbrenner: Steigt der Zeitgeist vor dieser M. in gräulicher Beleuchtung vor uns auf. JP. 36, 53. —
Nácht-: Der Mond leuchtete ... Die Fußpfade seien gut und klar, besonders bei solcher N. G. 19, 44. — Péch-. —
Schlángen-: Sch. der Erinnen. G. 2, 11, s. Höllen-F. —
Stóck-: die statt des Dochts einen Stock aus Kienholzhat. —
Tōdes-: Sch. 119b, hergenommen von der Sitte der Todtenverbrennung. — Wáchs-. —
Wínd-: die der Wind nicht auslöscht. —
Zünd(e)-: Fischart B. 2a; Gleim 4, 73 etc.
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