Faksimile 0387 | Seite 379
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Etlich
Etlich, unbeſt. Fw., ſvwdt. einig (ſ. d. III): a)
gw. in Mz.: E–e werden aufwachen zum ewigen Leben,
E–e zur ewigen Schmach. Dan. 12, 2; E–e der Epikuräer.
Ap. 17, 18; Ohnweit e–er alten niedrigen [od. alter] ꝛc.
Hütten. Forſter R. 1, 100; E–e Mal wollt’ er ſeinem Freund
in die Rede fällen. G. 16, 96; E–e Todte ließen ſie im Land.
Simrock Nib. 311; Ich .. bange vor E–er Verrath. 865;
Einen Jägersmann | mit e–en Bracken. 856; So lebte ich
e–e glückliche Jahre hin. W. 5, 20 ꝛc. Auch wie „einige“
(ſ. d. 1a) in Verbindung mit runden Zahlen mit und
ohne ,,und“: E. und dreißig Pferd. Berlichingen 195; Aus
den Jahren 90 und e. und neunzig. Kerner Bild. 104; Daß
ſich ihre Anzahl auf e. und ſiebenzig belief. Lichtenberg 1,
383 ꝛc. Aus e–en ſechzig kleinen Liedern. L. 3, 190; Auf
200 und e–en vierzig Seiten. 224; Mädchen von e–en 20
Jahren. V. Br. 1, 219 ꝛc. b) in der Ez., gw. nur
noch neben Stoffnamen und als kollektives ſächl. Hw.,
wo Zahl oder Maß unbeſt. angegeben wird: Jch habe
e–en [od. einigen] Vorrath; E–es [„Einiges“ Eß] fiel an
den Weg. Matth. 13, 4; 8; dagegen gw. nicht bei reinen
Abſtrakten: Jch habe noch einige [nicht: „etliche“] Hoff-
nung ꝛc. In der ältern Spr. freilich war die Ez., wie von
dem entſpr. manch (ſ. d.), allgm. üblich, wie z. B.
Nibel. 856 u. 865 (ſ. o.) im Urteet die Ez. ſteht und ſo
noch nicht bloß: Alle Untugend iſt Sünde und es iſt e–e
Sünde nicht zum Tode. 1. Joh. 5, 17, ſondern auch: E–er
[Mancher] ſchweigt darum, daß er ſich nicht kann verantwor-
ten; E–er aber ſchweiget und wartet ſeiner Zeit. Sir. 20,
5 ff. Vgl. auch: E–er Maß(en). Luther 6, 385b; Schai-
denraißer 65b; ebenſo: e–er Geſtalt. Stumpf 405a ꝛc.
Anm. Veralt. iſt die Verb. mit „viel“: Vor e. viel
[manchen] Jahren. Berlichingen 2; 186; 244; Daß noch e–e
viel feiner Leute unter dem Adel ſein. Luther 5, 124a ꝛc. (vgl.
Etwas 3). Von unſrem Wort (ahd. ëtalih, ëtheslih ꝛc.,
mhd. ëtelich, ët(e)slich, woraus ſich das beſ. mundartl. etz-
lich erklärt, ſ. Graff 1, 145; Benecke 1, 449, z. B.: Noch
etzliche gute Dinge. Goltz 3, 89 ꝛc.) entſpricht der Bedeu-
tung nach die erſte ſich auch in et-wa, -was, -welch ꝛc. fin-
dende Hälfte, dem lat. ali (irgend), ſie verallgemeinert und
macht unbeſtimmt; die Ableitung iſt fraglich, vgl. auch
Schmeller 1, 127, der auf das mundartl. et (= icht), Ggſtz.
net (nit, nicht) hinweiſt. Die zweite Hälfte (vgl. Gleich u.
Leiche) iſt wohl das goth. leīk (Leib ꝛc.), vgl. die engl. Fw.
wie some body („ein Leib“) = some person (eine Per-
ſon) u. ä. m.