Erbse
Erbse, f.; –n; Erbschen, lein; –n-, Erbs-:
die kleine, runde, eßbare, in Schoten wachsende Hülsenfrucht eines Feld- und Gartengewächses und (in der Mz.) Dieses selbst (Pisum), wovon es versch. Arten giebt (s. Zsstzg.), auch übertr. Etwas, was die Form der Frucht hat: E–n auspahlen, kochen, einmachen etc.; Grüne E–n [die in der Schote noch nicht gereiften, — aber auch eine eigne Art im Ggstz. der gelben und der grauen E–n] etc.; Der Teufel hat E–n auf ihm gedroschen (sprchw. von einém Pockennarbigen); Entsetzen wir uns ebensowenig vor ihnen dann vor einer Blasen mit E–n [die darin schallend tönen]. B. 5b; Auch nicht ’mal einer E. groß. 2, 147; Der Stockfisch schmeckt nicht giftig zu den durchgeschlagnen E–n. 3, 170; Gafft nach der E. [Warze] des Cicero. Jul. 19; Kugelsaat regnete herab an mir, | wie E–n auf eiserne Panzer geschleudert. 2, 64; Auf harten E–n knien. [als Buße]. 11, 193. — Nam. mundartl. ausgedehnt auf andre Pflanzen, s. Zsstzg. 47*
Anm. Ahd. araweiz, mhd. areweiz, erweiz etc., vgl. Arbeiß. 1, 511a; Erbeis. 3, 1, 425 Z. 42; Erbiß. Sp. 40b; Erbisen. 3, 121; Erbes. RH. 3, 25 etc. Urvwdt.: Die Erve (Mäuse- E.), eine wildwachsende Schotenfrucht nach lat. ervum, das, mitgr. ōρosoς und êρeνoς zusammenhängend, wohl zunächst die Schotenfrucht bez.
Zsstzg. vielfach, nam. zur theilweis schwankenden Bez. der versch. Arten, s. Nemnich, Oken (Regist. 122b), Krünitz etc., z. B.: Ābrus-: Abrus precatorius, indianische Erbse. —
Ácker-: Feld-E., P. arvense, Ggstz. Garten-E., P. sativum. —
Admirāl-: Sichel-E. mit großer Schote. —
Angōla-: Cryptolobus, nam. C. subterraneus. —
Blāsen-: in blasenähnlicher Hülse, der Samen mit einem Herzen gezeichnet. — Bouquétt-, Büschel-, Dólden-: P. umbellatum, Kronen-, Rosen-, Trauben-E., mit büschelförmig sitzenden Blüthen. —
Féld-: Acker-E. —
Fontanéll-: größre Garten-E., — zur Offenhaltung von Fontanellen benutzt. —
Fránz-: niedrig wachsend, Kriech- (plattd. Krup-), Zwerg-E. —
Frǖh-: Ggstz. Spät-E., nach der Zeit der Reife. —
Gárten-: s. Acker-E. —
Hérz-: Blasen-E. —
Hōnig-: Gleditsia triacanthos. —
Káffe-: mit eckigem Samen, Maulwurf-, Poll-, Sau-, graue Erbse. —
Kérn-: (Kochk.) zum Auskernen, Pahl-E., Ggstz.: Sichel-E. —
Kícher-: Zieser-E., s. Kicher. —
Klámmer-: Sichel-E. —
Klōster-:
1) Steck-E. —
2) Art Pfeffernüsse. — Klúnker-:
1) Fontanell-E. —
2) Dolden-E. — Knáll-: kleine mit leicht entzündlichen Stoffen, nam. Knallsilber, gefüllte Körper, die, auf die Erde geworfen, erplodieren. — Knóllen-, Kránz-: Dolden-E. — Krīēch-: Franz-E. — Króll-, Krüll-: (Kochk.) unenthülste Erbsen, also noch rund, — vgl. Krollhecht etc. —, Ggstz.: durchgeschlagne Erbsen. — Krōnen-: Dolden-E. — Krúmmschoten-: Sichel-E. — Krūp-: Kriech-E. — Māūlwurf-: Kaffe-E. — Mǟūse-: Erve. — Mêêr-: See-E. — Ocher-: P. ochrus. — Pāhl-: Kern-E. — Plátt-: Lathyrus, mit erbsenähnlichem, aber plattem Samen. — Póll-: Kaffe-E. — Rōsen-: Dolden-E. — Sāū-: Kaffe- E. — Sǟbel-, Schlépp-, Sichel-: mit krummer eßbarer Hülse, auch Streif-, Zucker-E. — Sēē-:
1) P. maritimum. am sandigen Strande wachsend. —
2) erbsengroße Gienmuschel, Chama trapezia. — Spárgel-: Lotus tetragonolobus. — Spǟt-: s. Früh-E. — Stābel-, Stängel-, Stéck(en)-, Stīēfel-: an Stäben oder Stangen sich emporrankend. — Stéck-:
1) Stabel-E. —
2) Feld-E., die, statt gesäet, gesteckt [s. d.]wird. — Stóck-:
1) Stabel- E. —
2) rothblühnde Feld-E. — Stránd-: See- E. 1. — Strēīf-: Sichel-E. — Tāūben-: Feld- E., als Taubenfutter. — Trāūben-: Dolden-E. — Wáld-: Orobus silvaticus. — Zīēser-: Kicher-E. — Zúcker-:
1) Sichel-E. — 2) erbsenförmiges Zuckerwerk. — Zwérg-: Franz-E. u. a. m.
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