Enkel
I. Enkel, m., –s; uv.; –chen, ein:
-; des Kindes Kind, eine Person in Bezug auf ihre Großeltern od. Ahnen (s. d.): Erst späte E. [Nachkommen] heißen freudig willkommen, von dem trauernde Väter einst weinend geschieden. 2, 259; Ich bin es selbst, bin Jphigenie | des Atreus’ E. 13, 9; So hab ich mir Jahre die Tochter gedacht, | die Enkelein wohl in der Ferne. 1, 141; Weh dir, daß du ein E. [spätrer Nachkomme] bist! 11, 80: Zum frohen Ahn den E. hingetragen. 33b; Der E. [Nachkomme] unsrer Könige muß irren. 448a; Ha! meine Tochter! Mir! von einem solchen Strolch | von einem Schuft mir E–chen zu geben! 12, 19 etc.
Anm. Das Wort gilt nam. dichterisch für weibliche wie für männliche Personen, s. 13, 9, so z. B. auch 2, 5: Atreus’ E., wo nam. die heutige Prosa gw. Enkelin anwendet: An der Wiege der Enkelin oder des Enkels. 2, 148. Zur Unterscheidung des Geschlechts dienen auch Zsstzg., z. B.: Meinen Enkelknaben. Zelt. 5, 339; E.-Tochter Graz. 1, 120, was freilich zweideutig wird, indem es auch die Urenkelin bez. kann. Vgl. E.-Kind etc. — Nbnf.: Tochter und Enenkel. EfA. 2, 751; An- enkel. Anem. 2, 243; Enigklein. Luth. 21b, s. 1, 83 ff.; 1, 434a und nam. 1, 93: Ehnigli neben Ehni (Großvater), woraus der Zusammenhang mit Ahn (s. d.) erhellt, vgl. im ältern Franz. avelet (Enkel) als Verklein. des lat. avus (Großvater).
Zsstzg. z. B.: Kein Dörnbergs-E. [Nachkomme eines Dörnberg]. Arndt 379; Einige Zwerg-E. der heroischen Urväter. Heinse A. 1, 257 etc., nam.: Ür-: eines Enkels Kind: Enkel und Ur-E. (⏑–⏑). G. 6, 154; Ur-E. spielen, wo die Ahnherrn stritten. Falk 93; Des großen Piccoli | leibhafter Ur-U. Blumauer 2, 236 etc.
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