Engel
Engel, m., –s; uv.; –chen, ein; -, –s-:
1) nach dem Griech. eig. „Bote“; so werden in der Bibel Propheten etc. mehrfach E. genannt: Da sprach Haggai, der E. des Herrn, der die Botschaft des Herrn hatte an das Volk. 1, 13 etc. (so noch bei den s. g. Jrvingianern). Nam. aber werden darunter „Himmelsboten“ (s. d.), höhere Geister verstanden, zumal die s. g. guten E., E. des Lichts im Ggstz. der bösen, gefallnen E. (f. Satans-E. u. vgl. Cherub, Seraph) u. übertr. auch v. Menschen, z. B. v. angebeteten Geliebten od. solchen, deren Schönheit, Unschuld etc. bez. werden soll (ugw.: Dumm wie ein E. 5, 89): Schön wie ein E. Gottes; Du kanntest mich, o kleiner E., wieder. 11, 137; 20, 71; Jenseits [dieser Grenze] werden Menschen Schwärmer, aber nicht E. Jul. 8; Dem Teufel und seinen E–n. 6, 30a; Still und fromm wie ein E–chen. Mak. 1, 64; Mein Retter seid Ihr und mein E., Tell (vgl. Schutz-E.). 518a; Daß er mein guter E. ist. 369b; Der ein Mensch ist und ein E. der Erbarmung. 451b; Du selber bist dein Teufel oder E. 11, 183; Der E. „Scham“, der immer in Gefahr der Mädchen Schutzgeist ist. 241 etc. In Bezug auf weibl. Pers. auch in sinngemäßer Fügung mit nachfolgenden weibl. Fw.: „Sie kennen diesen E.?“ So halb, um sie eben wieder zu kennen. Gal. 1, 4. —
a) bei stockendem Gespräch heißt es: Es geht, fliegt ein E. durchs Zimmer. M. 1, 71; N. 244 (vgl. Policeidiener), gleichsam: Eine heilige Stille herrscht, vgl.: Es ist gut Hafer säen etc. —
2) übertr. auf mehrere Thiere: Gewöhnliche Haifische oder s. g. E. (Squatina angelus.) Oc. 1, 277 (s. Meer-E.). Nach bez. E–chen auch den Zeisig (Fringilla spinus), die gemeine Wasserjungfer (Libellula puella) u. v. Pflanzen eine Narcisse (Narcissus poéticus). — 3) beim Probegewicht 32 Äßchen; 128. E. machen eine E–s- Mark oder einen englischen (s. d.) Rechenpfennig. S. auch E.-Groschen etc.
Anm. Nach dem gr.-lat. angelus. — Veralt. Mz. Die E–e. 8, 314a etc. — Hierzu gehört: Engelei: Verengelung: Da [auf Rubens ,„Auferstehung Christi“] ist keine Verhimmelung, keine Engelei. (DMus. 1, 2, 885). — Engelhaft, a. (-igkeit, f.): Chöre e–er Stimmen. Böhm. 232; In e–er Verklärung. 1, 356; 323 etc. s. Englisch. — Engelin, f.; –nen: Man sagt immer nur Engel, aber, da sehet ihr, daß es auch E–nen giebt. 28, 59, so auch 2, 162; Kleine E.! Luther 271 etc. — Engelschaft, f.: „Sein Engel sein? — Einfältiges Geschöpf! | die E. wird wenig Stunden dauern.“ 104a. — Ver-éngeln, tr.: zum Engel machen; Der wähnt vom Mutterschoß | sich edler, der verengelt. 4, 40; Wo ihr Vertraun in ihm die reinste Gluth entzünden, — ihn ganz ver-e. soll. 11, 207 etc. vgl.: Mit dem „beengelten“ [engelhaften] Gesang ihrer Stimme. Lit. 3, 285. —
Zsstzg. z. B.: Erz-: höherer Engel: Der E. Michael. Judas 9; ⏑ – ⏑ EvKleist 1, 114 etc. — Féld- [2]: ein Waldhuhn, Tetrao alchata. Nemnich. —
Frīēdens-: Friede bringender. —
Gnāden-: Sch. 390b. — Mêêr- [2]: Ein gewaltiger M. .. Es bietet dieser Fisch eine Art Übergangsform zwischen den Rochen und Haien. Vogt Oc. 1, 288 etc. —
Posāūnen-: s. Offenb. 8, 2; So könnte ein P. vom Himmel dahergefahren kommen, er kriegte die Braune nicht. Immermann M. 1, 258; Wo ..der P. der Langenweile fliegt [1a]. Gottschall Gott. 259 etc. —
Rách(e)-: ein rächender: Jede Unthat | trägt ihren eignen R. schon | die böse Hoffnung unter ihrem Herzen. Sch. 367a. —
Sātans-: 2. Kor. 12, 7; In der Wüste trat | der S. selbst zum Herrn des Himmels. Sch. 449b etc. Schícksals-: der Jemandes Schicksal bestimmt. Raupach Js. 27. —
Schútz-: schützender. L. 1, 515. —
Sēē-: Meer-E. —
Stä́rkungs-: Merck’s Br. 2, 17. —
Tōdes-: der die Menschen tödtende. —
Únschulds-: Höfer V. 250 etc. — u. v. ä.
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