eisern
Ēīsern, a.:
1) v. Eisen:
a) eig.: E–e Nägel, Geräthschaften etc. —
b) übertr. = fest, hart, unerschütterlich, unerbittlich, streng, dauerhaft, unveränderlich bleibend etc., z. B.: Weil das Gesetz der . . Nothwendigkeit e. und unerbittlich die Geschicke .. beherrscht. 1, 33; E–e Folgemäßigkeit. 7, 363; Die e–e Nothwendigkeit. 13, 340; So e. geschlafen. R. 4, 232; E–er Fleiß. Lut. 2, 150; Willensstolz. 184; Wo ichden e–en Schlummer schlafe. 83; Sie von dem e–en Joche befreien. F. 77; E–e Gesundheit. 1, 487; Eine Stirne, welche zur Scham zu e. ist. 3, 204; E–e Unverschämtheit. 3, 159; Harte Köpfe und e–e Herzen. 5, 530a; Das e. u. mächtigest Reich [der Römer] . .. Solchem e. Volk. 8, 4a; Mit e–er Stirn mich immer langsam vorwärts arbeiten. Br. 1, 253; Wie grausam, ja fürwahr, wie e.! 284; Mit e–er Zähigkeit an Etwas festhalten. Mus. 2, 293; Das e–e Herz .. zu erweichen. 3, 347; Der Waffen e–es Gebrause [dichterisch, st.: Der e–en Waffen Gebrause]. 32a, so auch: Zum wilden e–en Würfelspiel [der Schlacht] .. E. fallen die Würfel. 7a (vgl. ehern); War gern, wo’s e. klang. 12a etc.; Wenn das blutende Herz am e–en Schaft der Nothwendigkeit zittert. 199a; E. in seinem Entschluß. 970b; Die e–e Festigkeit seiner Mauern. Rep. 3, 68; Verstockt auf dem e–en Nein zu beharren. Br. 2, 222; Sie hat .. ein e–es Herz in dem Busen. Od. 23, 172; 1, 205; 15, 328; Mit festem Muth u. e–er Geduld. 20, 204; Rührt ihre e–en entmenschten Seelen nicht. 260 etc. Vgl.: Alles Harte ist[bei Klopstock] 13, 76); E–e Wunden [bei Kl.] ist freilich ein wenig seltsam, man versteht es aber doch, daß es Wunden von e–en Nägeln geschlagen bed. soll. Der e–e Schlaf aber ist eine Nachahmung vom Virgil etc. 12, 88. —
c) im übertr. Sinn auch gesteigert: Die e–ste [drückendste] Herrschaft ausüben. 283; Nach den e–sten und ausnahmelosesten Gesetzen. Irl. 2, 390; Mit e–em Fleiß .., aber .. er könnte immer noch e–er sein. Am. 355. —
2) Rechtsspr. etc., was unverändert in einmal festgesetztem Stande etc. erhalten werden muß, vgl. Jnventar: Wir [Deutsche] sind e–es Vieh, das die Vergangenheit der Gegenwart zuzählt und das die Gegenwart, wie sie es erhalten, der Zukunft überliefern muß. 2, VIII; R. 2, 66; Die mich immer die e–e Tante nennen, weil ich von ihnen als ein Inventarienstück auf dem Amthause angesehen werde. Ph. 3, 51 (s. 17, 491); Ein e–er Fonds; E–er Leithund (s. d.) etc. — E–e Pacht, auf sehr lange Zeit, der Erbpacht nahe kommend. — E–er Brief, Anstandsbrief, Moratorium 3, 321), wodurch Jemand seinen Gläubigern gegenüber e., d. i. unverletzlich wird, vgl.: Warum der Gesetzgeber .. den Bauer mit seinem ganzen Hofgewehr e. gemacht habe etc. Ph. 3, 354. —
3) heißt die Zeit (s. d.), das Jahrhundert etc. e. als schlecht, hart, drückend etc. im Ggstz.: Goldne, silberne, eherne (s. d.) Zeit, z. B. R. 8, 474; 14, 77; Hart aus ehernem schuf er das e–e Alter. Hor. 1, 345.
Anm. Von Eiser, s. Eisen II, Anm. — Nbnf.: Auf eiser’m Tische. 8, 524; Mit eisern Fesseln. Ps. 149, 8; Den eisern Schlaf. 2, 68; 73; 214; Mit eiseren Zeug. 55a etc., wie oft bei — Ferner: Eisene Seelen. 8, 63a; Eisener Regen. 1, 329; Mit eisinen Mauren. 40b; 43b etc., vgl. 1, 757a und b.
Zsstzg. z. B.: Gúß-: G–e Formkasten. Karmarsch 2, 112. — Schmīēd(e) etc.: S–e Schiene. 113; 632 u. 0.
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