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vereinsamen
Ver~ēīnſamen, tr.: einſam machen, refl. u. intr.
(ſein): einſam werden: Vereinſamt und verwahrloſt. De-
vrient 3, 349; Die Wohnſtätten .. füllten ſich, um bald
wieder zu ver-e. Kapper Chr. 1, 5; Des Gehörs Verluſt
vereinſamt [den Menſchen]. Kl. Od. 2, 102; Es vereinſamt
den Menſchen, Das iſt der Fluch des Unglücks. Kühne Char. 1,
82; Ganznun vereinſamt | ſaß ſie von Leichen umringt. V. Ov.
1, 333; Daß ſie mich Frevler nicht durch [ihren] Tod verein-
ſame. 2, 58; So vereinſamte ſich früh mein Geiſt. Zſchokke
1, 104. Dazu z. B.: Wieder in ſeine trübe Verlaſſenheit
und Vereinſamung hinausgeſtoßen. Auerbach D. 1, 517;
Guhrauer L. 2, 254; Herrig 14, 78; Kühne Char. 1, 33;
Stahr Weim. 313; 325 u. v.