Egel
Egel, m., –s; uv.; –chen, ein; -: ein im Waſſer
lebender, Menſchen und Thieren Blut ausſaugender
und deßhalb in der Heilkunde wichtiger Wurm (Hirudo),
auch Blut-E. Man unterſcheidet davon den Roß-E.,
Roß-Blutegel (Tſchudi 275), Pferde-E. (Falke 2, 196),
Haemopis vorax, ohne Zeichnung auf dem Rücken;
Meerblutigel. Talvj 2, 5 ꝛc.; ferner den Schaf-E., E.-
Schnecke, E.-Wurm (Fasciola hepatica), der ſich in der
ſogen. Egelkrankheit in den Gallengängen ꝛc. der
Pflanzenfreſſer und des Schweins entwickelt (Falke 1,
228). — E., Blut-E. auch von Menſchen, die Andern
gleichſam das Blut ausſaugen, z. B. Wucherer ꝛc. —
„Geknüpft“ heißen ſie, wenn ſie ihre Saugkraft verlie-
ren; Gleich dem E., der | nicht abläſſt, bis er voll iſt. W.
Hor. Br. 2, 244; Die ſich wie Blut-E. in Seelen ein-
beißen. Sch. 149b; Wenn im nächſten Jahre mein Blut-E.,
genannt Wittwenkaſſe, geſättigt von mir abgefallen ſein wird.
Vost e 1, 23. — Ungenau ſt. Made, z.B.: Bohna-
E., Millis.
Anm. Ahd. ëgalâ, mhd. ëgel(e), fem., und ſo: Ein’
Egele. Eppendorf 47; Lohenſtein Arm. 1, 434; Eine Blut-E.
läſſt nicht eher ab zu ſaugen, bis ſie ganz voll Blut iſt.
Rabener 1, 75; veralt. auch: Die Blut-Egleſen. Mattheſius
Sar. 74a; 98b. — Ferner: Igel (ſ. d. 3); Eigel, f.
(Spr. 30, 15). S. Jgel und Achel (Ägel), wofür veralt. E.
vorkommt, auch in der Bed. Poſſen, Grillen, nam. oft bei
HSachs. — Plattd. îl’ vgl. Aal.
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