Faksimile 0349 | Seite 341
edeln
Edeln, tr.: edel machen (vgl. adeln): Die den dun-
keln Blutsadel edelten. V. Br. 2, 74 ꝛc.; refl.: So edle
ſich die Menſchheit göttergleich. H. 19, 10, ſ. ver-e.
Zſſtzg. (ſ. die von adeln), gewöhnl.: Ver-: Die
Erze ver-e. ſich, werden edler, reichhaltiger; ebenſo: Der
Gang veredelt ſich; Obſtbäume durch Okulieren ver-e.; Die
Herde durch Anſchaffung ausgezeichneter Zuchtbollen ver-e.;
Eben die Kunſt ... würde jeden geringern Stein in einen
Diamant veredelt haben. L. 8, 63; Er wollte den Triumph
dieſer [der Liebe] in den Triumph jener [der Religion] ver-e.
7, 5; Daß ſie ſich aus einem Modell durch Schminke in ein
Gemälde veredelte. IP. 2, 99; Gift ſelbſt .. kann in gut-
artigen Naturen | zu etwas Beſſerm ſich ver-e. Sch. 280a;
Streben nach Selbſt-Veredlung. Lewald W. 1, 176.
Auch: Der Grund veredelte oder verbauerte ſich [wurde frei
oder unfrei] nach der Beſchaffenheit des erblichen Beſitzers.
Möſer Ph. 2, 199. Verún-: Ggſtz. von veredeln:
Das Geſichte des ewigen Lachens wird unausſtehlich und muß
ſich verun-e. und Karrikatur werden. Lavater 1, 93; 94; Hier
brechen die edelſten Geſchicke ein; andre Gänge verun-e. ihn.
Novalis 1, 65; Von der moraliſchen Verunedlung. Fichte 6,
231 ꝛc.