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edeln
Edeln, tr.:
edel machen (vgl. adeln): Die den dunkeln Blutsadel edelten. V. Br. 2, 74 etc.; refl.: So edle sich die Menschheit göttergleich. H. 19, 10, s. ver-e.
Zsstzg. (s. die von adeln), gewöhnl.: Ver-: Die Erze ver-e. sich, werden edler, reichhaltiger; ebenso: Der Gang veredelt sich; Obstbäume durch Okulieren ver-e.; Die Herde durch Anschaffung ausgezeichneter Zuchtbollen ver-e.; Eben die Kunst ... würde jeden geringern Stein in einen Diamant veredelt haben. L. 8, 63; Er wollte den Triumph dieser [der Liebe] in den Triumph jener [der Religion] ver-e. 7, 5; Daß sie sich aus einem Modell durch Schminke in ein Gemälde veredelte. IP. 2, 99; Gift selbst .. kann in gut- artigen Naturen | zu etwas Besserm sich ver-e. Sch. 280a; Streben nach Selbst-Veredlung. Lewald W. 1, 176. Auch: Der Grund veredelte oder verbauerte sich [wurde frei oder unfrei] nach der Beschaffenheit des erblichen Besitzers. Möser Ph. 2, 199.
Verún-: Ggstz. von veredeln: Das Gesichte des ewigen Lachens wird unausstehlich und muß sich verun-e. und Karrikatur werden. Lavater 1, 93; 94; Hier brechen die edelsten Geschicke ein; andre Gänge verun-e. ihn. Novalis 1, 65; Von der moralischen Verunedlung. Fichte 6, 231 etc.