düstern
Dǖstern, intr. (haben) und refl.:
düster sein, werden und tr.: düster machen: Wenn Nacht mit ihrem Mantel Alles düstert. 4, 138; Nicht düstre, Theosoph, so tief. H. 1, 125; Wo die Säulen d. (DMus. 5, 1, 25); Eh noch diese Hügel d. [dunkel bewachsen sind]. 4, 101; Die Cypresse, die .. d–d vom Grab grüßt. Sch. 91; Der umnebelte Mond düsterte blutigen Scheins. 115; 122; Am Abendhimmel düsterte Gewölk. Erz. 57; Ein plötzliches Gewittergrauen | düstert oft der Freundschaft Ätherschein. 51; 235; 361.
Zsstzg. s. die von dunkeln, z.B.: Be-: Da sitzt der Knoten, der euch Blöde so bedüstert hat. Lichtenberg 3, 60. —
Ent-: das Düstre fortnehmen, erhellen: So schön ist Gottes Welt, daß auch ein leises Flüstern | von ihr der Blindheit kann und Taubheit Nacht e. Rückert Weish. 4, 94; Und der Himmel lacht entdüstert. Kladderadatsch 12, 37. —
Herēīn-: Als die Nacht hereindüsterte. G. 25, 61. —
Hín-: hinduseln: Meist düsterte er so hin mitoffenen Augen. Auerbach D. 1, 298. —
Über-: mit Düsterkeit überziehen, ver-d.: Mit seiner Krankheit vermehrte sich sein mißwollender Widerspruchsgeist und überdüsterte seine .. Liebenswürdigkeit. G. 27, 141. —
Um-: mit Düsterkeit umgeben: Wenn die Sonne seines Antlitzes mit Wolken umdüstert war. Alexis H. 2, 2, 83; Desto mehr umdüsterten sich die Blicke. Bodenstedt 2, 57; Umdüstert auch sein Grab kein Rosmarin. Freiligrath 1, 168; So umdüstert’s weit | die Mittelhöhe. G. 40, 339; Unserm schlummernden Gebein | von dem Tod umdüstert. Hölty 177; Graun und Nacht um-d. | nun den Schauplatz jener Herrlichkeit. Matthisson 50; Gramum- düstert. Meißner 65; Sinnumdüsterung. Rückert 1, 234; Mak. 1, 119; Ein matt u–der Nebel. V. Ov. 2, 232 etc. —
Ver-:
1) tr.: düster machen: So Jemand anders lehret, .. Der ist verdüstert. 1. 6, 4; Sich ver-d., sich verklären. 1, 203; Der Gotteserde lichten Saal | ver-d. sie zum Jammerthal. 3, 119; Jst es geistlich, sittlich, was uns verdüstert? 18, 97; Ganz verwirrt und verdüstert ward es unserm Freund zu Muthe. 319; Auf einem .. farblosen, die Widerscheine v–den Boden. 23, 98; Der verdüsterte Ton, womit er es sang. Sal. 1, 243; In einer trüben, sehnsüchtigen Stimmung, welche grade heute zu besonderer Verdüsterung angewachsen. M. 1, 166; Die dahergehen gleich als verdüstert. 5, 531a; Also verdunkeln und vertüstern .. stolze Bücher nur den .. gewissen Text. Luth. 171b; Unverdüstert von mancher bösen Erfahrung. FvH. 1, V; Die Dichtkunst soll nur erheitern und erhellen, nicht ver-d. und bewölken. 1, XXXVIII; Bei dem einen [Schmetterling] verdüstert und verblasst die Alpenregion die rothgelbe Farbe. Th. 283; Eine jede Nation hat Mittel ihre Sorgen zu verdüsteren oder zu stillen. 218; Was sonst bei Mädchen pflegt die Freundschaft zu ver-d. | Erobrungssucht etc. 11, 178 etc. — Hast seinen reinen Glanz verd ustert. Ps. 89, 45. —
2) intr.: düster werden: Alles verdüstert und verkümmert dort. W. 2, 467.
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