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Durft
Dúrft, f.; –en:
Bedarf, Bedürfnis (Schmeller 1, 395); Unversorgt vielleicht gar an Arners D. kommen [„,ihre Nothdurft bei A. suchen“] zu müssen. Pestalozzi4, 231 etc., veralt., mundartl., ebenso wie Be-d. Paracelsus 2, 12c; Lebensbedurft. Logau (s. L. 5, 307) u. der Ggs.: Un- D., Nichtbedarf. Schmeller 1, 396.
Zsstzg. s. o., nam.: Nōth-:
1) ein (nothwendiges) Bedürfnis und zwar sowohl die Noth, das Bedürfen, als auch das Bedurfte: Nehmet die N. [was ihr an Lebensmitteln braucht] für euer Haus und ziehet hin. 1. Mos. 42, 33; Ein Zimmermann .. macht Etwas daraus, das man brauchet zur N. im Leben. Weish. 13, 14; Kleider und Haus . ., seine N. zu decken. Sir. 29, 28; 3; Der Wein, zur N. [nicht im Übermaß] getrunken. 31, 35; Daß mir diese Hände zu meiner N. . . gedient [,,für meine Bedürfnisse gearbeitet“, Eß.]. Ap. 20, 34; Nehmet euch der Heiligen N. [Noth] an. Röm. 12, 13 u. o.; Wenn Einer bauen will, wird er dazu bereiten allerlei N–en. SClara EfA. 2, 774; Mich hat mein eigne N. [Noth], Schmerz und zwiefaltiger Schad zu Solchem geursacht. Schaidenraißer 5b; Zu der Zeit der N. 9b; Deine Götter, | des kranken Weltplans schlau erdachte Retter, | die Menschenwitz der Menschen N. leiht. Sch. 21a; Jede N., | jede Bequemlichkeit gebrach. 343a; Sogar des Spiegels kleine N. mangelt. 406a; Doch endlich löst die N. [Noth] mir die Zunge. 453a; Er ist gar zu unentbehrlich zur Entwicklung und die N. seiner Dazwischenkunft könnte leicht stärker als die innere Nothwendigkeit derselben in die Augen fallen. G. 2, 86; Tieck Nov. 6, 136; Ein ziemlich weites Feld, | nach N. sich zu rühren und zu lüften. W. 11, 233; Die Hütte ward .. zur N. erst versehn, dann zur Gemächlichkeit. 20, 220; Deren Lesung sei Privatpersonen eine Kurzweil, Fürsten .. aber eine N. Zinkgräf 1, 216; 211; 264 u. v. 2) = Bedürfnis (1b): In der Nacht kam den Fremden eine N. an. Hebel 3, 100; Hatten mit den verschiedenartigen Bedürfnissen oder N–en ihrer größeren oder kleineren Kinder zu thun. König Kl. 3, 293; Seine gelehrte N. zu verrichten. Merck’s Br. 1, 73; Sie thun ihre N. nicht in ihr Nest. Stumpf 610b etc.
Anm. Die Bed. 2 von N. veranlasst, daß es in Bed. 1 jetzt selten ist. Zu jener gehört auch: Nōthdürfteln, intr. (haben): Saß dort ein kleiner Knabe und nothdürftelte. Heine Reis. 3, 126, vgl.: Gedenk, wie du an die Herme Nachts genothdurftet hast. Droysen Ar. 1, 361 etc. Ferner: Doch endlich verleben, vergrauen, verdürfteln [dürftig werden und zu Grunde gehn]. Schubart Goethe 2, 314.