Bedürfnis
Be~dürfnis, n. (f.), –ses; –se:
1) das Bedürfen, Gefühl des Bedürfens und das Bedurfte:
a) Kannte der Hörer B. 5, 6; [Ihr] dranget mir so manch B. auf. 13, 282; Den Häusern und Einwohnern sieht man, ich will nicht sagen, Mangel, aber doch bald ein sehr enges B. an. 14, 185; Was mein ist, will ich zum öffentlichen B. niederlegen. 16, 278; Dies seien keine B–se, sondern Gelüste. 18, 76; Zum B. und Vergnügen. 19, 135; Daß er seine unerläßlichen B–se ... befriedige. 39, 80; B.-voll. 20, 155; So b.-los, so göttlich genügsam. H. 1, 183; B. bindet im Leben am meisten, es sei nun geistiges oder andres. 3, 21; Nach dem B–se der Komödie verändert. Gr. R. 354; Sein B. [daß man ihn bedarf] scheint | jetzt größer als sich’s zeigen wird. Sh. 6, 132 etc. —
b) Ein B. haben, verschleiernder Ausdruck für: den Drang nach Ausleerung des Körpers empfinden (s. Noth, Nothdurft2). —
c) Zsstzg. z. B.: Erhatte .. ein Beicht- B. bekommen. R. 8, 411; Kriegs-B–se (Munition); Das Leidenschafts-B., das der Alltagspoet so geistlos .. befriedigt. 1232a; Liebes-B. 1, 268a; Die ersten Wohn-B–se befriedigt. 27, 91 u. v. ä. —
2) ungewöhnl.: Mit gleichgestimmten B–sen [Personen, die das gleiche B. fühlen] nach Kirchlichkeit anzuknüpfen. R. 6, 20.
Anm. Das jetzt ungewöhnl. fem. findet sich doch noch z. B.: 2, 120; 12, 199; 6, 258; 7, 63; Osn. 1, 284; 1, 62; 96; 447 etc.
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