durftig
Dǘrftig, a.:
darbend, bedürfend, Mangel leidend (an Etwas oder absolut), arm, ärmlich, kärglich, insofern nur das Nothwendigste, zur Nothdurft Dienende vorhanden ist (s. 1, 329): Du sollst dem D–en und Armen seinen Lohn nicht vorbehalten etc. 5. 24, 14 ff. u. v.: Zu den schwachen und d–en Satzungen. 4, 9; Wo die Erde um den d–en Leib | den nie gelösten eis’gen Gürtel schlingt. Arr. 125; Wenn schon ein zu d–er und zu geringfügiger Gegenstand dem Redner nachtheilig ist. 4, 3; Meine Briefe sind gegen Deine vollen nur d–e Geschäftsbriefe. HV. 39; Ein d–es Brot neben einem Wasserkrug. 715a; Den Wärmer, der .. dem Winterfrost nur d. wehrt. 12, 6 etc. — Auch mit Bstw. zur Bezeichnung, wessen Etwas bedarf: Brut-de Eier. Schl. 28 [die des Ausbrütens bedürfen]; Nicht dunkle, noch deutel-d–e Wort. 8, 1b; Unter einer so heillosen und immer geld-d–en Regierung. 32, 385; Nach mir sich neigend, händereichend, strebte sie | als liebe-d., hilfsbedürftig. 10, 301 u. ä. m. — Er fühlt in seiner D–keit, daß etc. 39, 69; Alle D–keiten des Lebens und aller Jammer der Welt sollen uns .. verschwinden. Nov. 1, 46 etc.
Anm. Nbnf.: Dürfig, z. B.: Bedürfig. Erb. 24; 11; ferner: Bedürflichkeit. 5, 264. — Ohne Uml.: Nothd urftig. 8b; 68b; 2, 4 etc. — Ferner veralt.: Dürftling (dürftiger Mensch etc.). Arche 17a.
Zsstzg.: Be-: theils ohne abhäng. Kasus: Lassen Sie dem b–en Herzen doch nur eine Art von Leitstern. G. 15, 145; Sch. 76b etc., theils mit Gen.: Des Schutzes, Trostes, der Hülfe b. etc., und so auch mit Bstw.: Bau- b–e Plätze. L. 10, 275; Freud-b–en Menschenkindern. Schefsel 126; Freund-b. Alxinger D. 247; Hülf-b. Stilling 4, 30; Der Mensch ist so ein lust- und hülfs-b–es Wesen. G. 39, 82; Alle liebe-b–en Naturen. Lewald W. 3, 203; Regen-b. G. 26, 204 u. ä. m.; selten mit getrenntem Accus.: Weil sie mich [meiner] in ihrem Dienste b. wären. Schweinichen 1, 349, vgl.: Wie sehr wir einander [einer des Andern] b. geworden. Zschokke 1, 133. — Bloß unsre B–keit wird es sein, die ihn [einen Gott] ins Dasein gerufen. Fichte 7, 31; Der allgemeinen menschlichen B–keit unterworfen. Prutz Mus. 3, 244; Hölderlin H. 1, 24; Sie der äußern Hülfs-B–keit entreißen. Roquette Hühn. 321; Mit der leidenschaftlichen Liebe-B–keit ihrer Natur. Lewald Wandl. 4, 4. —
Nōth-: Der Dienst .., zu dem sich nur n–e [gewöhnl.: dürftige] Menschen verstehen. Börne 1, 74; Munition und was [wessen] man auf einem Schiff nothd urftig [bedürftig] ist. Schaidenreißer 8b; Von himmlischer Hilf, neben welcher wir keines menschlichen Beistands nothd urftig werden. 68b etc., gewöhnl.: nur zur Noth befriedigend etc., z.B.: Mit einer n–en Verbeugung wandt sie sich weg. G. 15, 92; In wilder Thiere Raub n. eingehüllt. Gotter 2, 266 etc. — Von einer Depesche an Cotta und allerlei kleinen N–keiten so erschöpft. Sch. G. 2, 143.
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