dunsten
Dünsten
Dúnsten, Dünsten, 1) intr. (sein):
als Dunst aufsteigen, (haben) Dunst aushauchen, verbreiten: Der Ofen dunstet; Es dunstet, weil der Ofen zu früh zugemacht ist; In der gluthweiß dunstenden Gegend. Dor. 1, Kap. 1; Dem Andern dunstet’s dann doch blau. 94a [ist dann doch ein blauer Dunst vorgemacht, ihm erscheint es so]; Geruch des dünstenden Meers. 23, 298; Einen häßlich dunstenden Schwamm. 22, 209; Doch dunstete der graue häßliche Nebel auch um dieses Haus. M. 4, 84; Da dunsten aus dem kochenden Herzen feinere und kraftlosere Theile, steigen ins Gehirn. Jul. 48; Dort wölkt sich dünstend, bei des Fächers Wehen, | Pomadenduft. 88 etc., auch = gelinde transpirieren (mund- artl. dunsteln, dünsteln. 1, 386). — 2) tr.: Fleisch dünsten = dämpfen (s. d. 3). Kochk. 37; 27 etc.
Anm. Vgl. duften und düften. Dazu: Dünstungen. 9, 124, gw. in Zsstzg.
Zsstzg. vgl. die von dampfen, z. B.: Áb-: Flüssigkeiten abdunsten lassen, sie abdünsten, abdampfen, doch unter dem Siedepunkt: Wenn das Wasser abgedunstet ist, bleiben die Krystalle zurück; Die Abdunstung durch Feuer. Rabe Meckl. (1847) 125. —
An-: als Dunst sich ansetzen etc.: [Der Kalksinter] innerhalb der Gewölbe selbst, theils durch Andünstung, theils durch Anspritzung .. entstanden. G. 40, 140 etc. —
Āūf-: Witz und Weisheit dunsten auf aus gefüllter Wampe. B. 50b etc. —
Aūs-: Der Wein ist auch nicht aus dem Keller geholt, damit er ausdunstet. Alexis H. 1, 2, 389; Die Ausdünstungen des Körpers. Forster R. 1, 34; Er hat auf die Region, in der sich mein Buch bewegt, soviel widerlichen Hautgout ausgedunstet. Gutzkow B. XV1I; Jene Langeweile, welche Albion’s Söhne überall ausdünsten. Heine Börne 80; Der Zuhörer, dessen Eifer schon ausgedunstet wäre. Kant 1, 104; Bonmots, die er ausdünstet. IP. 64, 63. —
Be-: tr.: mit Dunst erfüllen. — I. Durch-: tr.: mit Dunst durchdringen. — II. Dúrch-: intr.: dunstend hindurchdringen. —
Eīn-:
1) tr.: Etwas in Dunstform eindringen lassen, in sich aufnehmen: Welche ihre Kleider täglich in Seewasser tunkten und dasjenige eindünsteten, was der Magen nicht vertragen wollte. Ph. 2,233; Damit die Steife recht in den Kern des [Hut-]Filzes dringt, wird sie eingedunstet, wobei die Hüte über einen Kessel mit siedendem Wasser gebracht werden. 2, 283. —
2) intr. (sein): durch Verdunstung eintrocknen: Jede Flüssigkeit dunstet allmählich ein, und tr.: e. machen: Die Lauge wird zur Trocknis eingedünstet etc. — Um-, tr.: mit Dunst umgeben: Die Stickluft welche die ganze Handelswelt umdünstet. 3, 180; 13, 294; Jeglichem rieb sie Ambrosia unter die Nasen, | liebliches Dufts und tilgte des Meerscheusales Um- dünstung. Od. 4, 446 etc. — Ver-: intr. (sein): dunstend verschwinden, u. tr.: so verschwinden machen: Regen, der an der Luft verdünstete. R. 9, 488; Die Eintags-Reputation . .. verdünstet. Lut. 2, 284; Die Realität verdunstet zu einem Traum. 12, 295; Die an der Oberfláche der Flüssigkeiten stattfindende Verdampfung pflegt man mit dem Ausdruck Verdunstung zu bezeichnen. 1, 6; Dem Menschen, in dem Kunst, Verstand und Interesse das Thierische seiner Natur so unterjocht und verdünstet haben. F. 175; Die Leute ... des Schlummers Beute, | verdünsteten den Wein. 20, 180 etc. — Vōr-: tr.: einen Dunst oder etwas Dunst- ähnliches vormachen: Er dünstet euch seinen Heiligengeruch vor. Parn. 1, 129 etc. — Wég-: ver-d.: Die Porosität, welche dem W. des Wassers günstig ist. 2, 106 u. ä. m.
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