Faksimile 0340 | Seite 332
dunnen
Dǘnnen, tr.: dünn machen: [Der Sonne] Strahlen
dünnten allmählich den Nebelſaum. Sealsfield Leg. 3, 4;
Auszehrung ſä’t | ins hohle Mannsgebein, die Schenkel dünnt.
V. Sh. 3, 558. Gw. Zſſtzg.: Ver-: Wie der dunkeln
Wälder dicke Nacht | verdünnet wird und hell gemacht. Brockes
(Weichm. 1, 22); Den Stimmen, die durch die Weiber [den
fleiſchlichen Umgang mit ihnen] .. verdünnet wurden. W. 9,
35; Ein Blüthenkätzchen iſt verdünnt, wenn es an der Spitze
allmählich dünner wird ꝛc.; nam. aber: Die Luft ver-d.,
mittels der Luftpumpe; Etwas mit Waſſer ver-d.; Ver-
dünnte Schwefelſäure; Mit verdünnetem Labe gekäſet. V. Ov.
2, 323; Verdünnung des Bluts ꝛc.
Anm. Ungw., veralt. Nbnform: Wird ihre grobe dicke
Feuchte . . . erdünnert und durch die Dünnung in leb-
lichen Geiſt verwandlet. Ryff Th. 254; 7; 39 u. o.; Das
Blut verdünnern. W. 2, 4. Dazu: Im Gegenſatz [der
Dichter, ſ. I. Dichten, Anm.] die Dünner, Verdünner . ..
Ganze Bibliotheken ſind damals, den Goldſchlägern mit ihrem
Goldſchaum nicht unähnlich, aus dem Werther herausge-
dünnt. Tieck Gſ.Nov. 1, 123 ff.-