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dunnen
Dǘnnen, tr.:
dünn machen: [Der Sonne] Strahlen dünnten allmählich den Nebelsaum. Sealsfield Leg. 3, 4; Auszehrung sä’t | ins hohle Mannsgebein, die Schenkel dünnt. V. Sh. 3, 558. Gw. Zsstzg.: Ver-: Wie der dunkeln Wälder dicke Nacht | verdünnet wird und hell gemacht. Brockes (Weichm. 1, 22); Den Stimmen, die durch die Weiber [den fleischlichen Umgang mit ihnen] .. verdünnet wurden. W. 9, 35; Ein Blüthenkätzchen ist verdünnt, wenn es an der Spitze allmählich dünner wird etc.; nam. aber: Die Luft ver-d., mittels der Luftpumpe; Etwas mit Wasser ver-d.; Verdünnte Schwefelsäure; Mit verdünnetem Labe gekäset. V. Ov. 2, 323; Verdünnung des Bluts etc.
Anm. Ungw., veralt. Nbnform: Wird ihre grobe dicke Feuchte . . . erdünnert und durch die Dünnung in leblichen Geist verwandlet. Ryff Th. 254; 7; 39 u. o.; Das Blut verdünnern. W. 2, 4. Dazu: Im Gegensatz [der Dichter, s. I. Dichten, Anm.] die Dünner, Verdünner . .. Ganze Bibliotheken sind damals, den Goldschlägern mit ihrem Goldschaum nicht unähnlich, aus dem Werther herausgedünnt. Tieck Gs.Nov. 1, 123 ff.-