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Drud Drude
Drūd, m., –en; –en. ~e, f.; –n: Alp (ſ. d.):
zauberhaft wirkendes Weſen, Hexe; vermiſcht und ver-
wechſelt mit den „Druiden“, eig. den Prieſtern der
alten Gallier, doch auch auf die der Deutſchen übertr.
(z. B. G. 8, 368 ff., wo zugleich auf die Umdeutung
der alten Religion in Teufelsſpuk nach Einführung
des Chriſtenthums hingewieſen iſt): Ihren D–en Lieder.
Logau (ſ. L. 5, 290 und 314); Ihre Prieſter nennen ſie [d.
alten Deutſchen] D–en und Warden. Hammer RH. 203; Dieſe
[Veleda] iſt auch eine von den D–en geweſen und iſt merklich
das Sprichwort an etlichen Orten noch gebräuchlich, wenn
man der böſen Kinder Zuchtmeiſter oder Meiſterin zum Schre-
cken gedenken will, daß man ſagt: Schweig, die D–e kommt.
204 ff.; Nahm die D–e [Zauberin] einen fichtenen Span.
Muſäus M. 1, 105; Die Mutter-D–e. 109 ꝛc.; Am
Wieſenborn beim Mondenſchein. | in ſtiller D–n- [Elfen-]
Stunde. V. 3, 166 ꝛc. S. auch D–n-Fuß, -Buſch, Stück ꝛc.
Anm. Bei Luther 5, 176a heißt die „ſammt dem Teu-
fel“ täuſchende Welt ironiſch: die liebe trawte [Traute, d. i.
Drude] u. ä. m. Vgl. Schmeller 1, 476 ff.; Gr. Myth. 586.
Statt Druīde, m.; f.; –n; –n hat Kl. und A. auch
Drüde.