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Drücker Drückerin)
Drücker, m., –s; uv.; –chen, lein: 1) eine
drückende Perſon (fem.: ~in), namentl. in Zſſtzg.,
vgl. die von drücken. 2) ein Werkzeug zum
Drücken, z.B.: a) Büchſenm.: D., Abzug, der Stift
unten am Gewehrſchloß zum Abdrücken des Hahns.
Karmarſch 2, 83; 94 ꝛc. b) Münz.: der Durchſchnitt
zum Ausſtoßen runder Metallplatten. c) Orgelb.:
ein zum Stimmen der Schnarrwerke gehöriger Theil.
d) Schiff.: ein ſtützendes Knie unter dem Kranbalken,
in den Rüſten ꝛc. e) Schloſſer.: die Handhabe
zum Aufdrücken der Klinke am Schloß: Klinkte am D.
Gutzkow R. 4, 155; Schon hatte ſie den D. in der Hand.
9, 273; 6, 177 ꝛc. f) Uhrmach.: eine Feder, durch
deren Druck z. B. das Uhrgehäuſe aufſpringt oder eine
Repetieruhr zum Schlagen gebracht wird, auch ,,Druck“
u. ä. m., ſ. Zſſtzg.
Zſſtzg. z. B.: Āūs-: 1) [1] z. B.: Limon-Aus-
drucker[Schmarotzer]. Rückert Morg. 2, 328, ſ. Schwamm-
D. 2) [2]: (Gärb.) Streichmeſſer zum Ausdrücken
des Waſſers aus den Fellen. Be- [1]: Dem Land-
B. Sch. 534b ꝛc. Dāūm(en)-: 1) [2] Gönner,
wohlwollender Freund, der Einem „den Daumen
drückt“ oder hält. 2) [2]: a) [2e] = Thür-D.
b) (Strumpfwirk.): eine Stahlfeder an jeder Seite des
Stuhls, als Winkelheber die „,Gegen-D.“ hebend und
die Unden (ſ. d.) wieder niederzudrücken. Karmarſch
3, 432, auch „Steuerpfanne“. Dórf- [1]:
(Gaunerſpr.) Markt-, Meſſendieb. Alexis Pit. 22,
354. Gêgen-: eine Perſon oder Etwas, das einen
Gegendruck ausübt, z. B. (ſ. Daum-D.): der ſchwere
Theil des Arms an der Preſſe des Strumpfwirkſtuhls.
Kérn- [2]: (Gieß.), eine zweitheilige Form zum
Anfertigen der Lehmkerne, „Kernkaſten“. Nāſen-
[2]: Volksausdruck für einen Sarg mit plattem Deckel,
Naſen-Klemmer, -Quetſcher. Schwámm- [1]:
Einer, der einen Schwamm auspreſſt, übertr. =
Schmarotzer. vHorn rh. D. 2, 159, vgl. Limon-Aus-
drücker. Thǖr- [2c]: Den Th. ergreifend. Gntzkow
R. 3, 280; V. 1, 54 ꝛc. Unter- [1]: Der U. des
Volks ꝛc. u. ä. m.