Faksimile 0324 | Seite 316
Faksimile 0324 | Seite 316
Drescher Drescherin
Dréscher, m., –s:
uv.
(~in, f.; –nen):
Person, die drischt (s. auch Drosch): Essen wie ein D. Auerbach D. 4, 11; Hebel 3, 120 u. v.; Das ist eine D.-Arbeit, mir thun alle Gelenke weh. Platen 3, 143 etc. Auch: Scheun- D. etc. Báckofen-: Bezeichnung eines dienstbaren zwergischen Geistes. Fischart Garg. 41a. Bēūtel-: vgl. Beutelfeger etc.: Schickt diesen großen B. in die Länder, der drasch auch weidlich darauf, daß es mit Haufen begonnst, in die Kasten zu fallen. Luther SW. 26, 53. Flócken-: Schimpfname der gewöhnl. Tuchmacher, vgl. Flockentuch. Erb-, Hōf-: Häusler, die für den Besitz ihrer Häuser das herrschaftliche Getreide für einen gewissen Lohn ausdreschen müssen, Zwang-D. Krünitz 9, 565 etc. (s. Dreschgärtner) etc. Láchen-: Pfützentreter, Bezeichnung der Frösche. SClara EfA. 2, 593. Māūl- (Forster Br. 2, 457), Wórt- (Sealsfield Leg. 3, 60): Schwätzer. Zúngen-:
1) Schwätzer, vgl. dräuschen u. s. Schmeller 1, 416; Z., die zwar viel Wort, aber wenig Kraft .. zu Markt bringen. Garzoni 117a.
2) Rabulist (der mit der Zunge schlägt?): Wie die losen Z. für [vor] Gericht thun. Luther 8, 88b; Schamlose Z., denen Recht | und Wahrheit feil ist. Sch. 412b; Langbein 2, 225; Lichtwer 276; Zinkgräf 1, 162; 285 etc. Dazu: Diese kindische Zungendrescherei [Geschwätz]. Forster Br. 2, 552; Mit Z–ei [Rabulisterei] vertheidigen. Heine Verm. 1, 93. Zwáng-: Hof-D.