Drei
Drēī, Zahlw.:
1) die zw. 2 und 4 liegende Zahl: D., die d. Männer, Frauen; Aller guten Dinge sind d.; D. der Beutel. 2, 144; Selb (s. d.) d. zu Mittag essen. Br. 2, 149 etc.; Nicht d. (vgl. vier, s. 6, 483a, fünf, Eins) zählen können = vor Dummheit oder Blödigkeit nicht das Geringste zu Stande bringen. 154b; Oc. 2, 194 u. o.; Ehe man d. zählen konnte, im Nu, in der kürzesten Zeit. Fr. 1, 136 etc.; In Eins, Zwei, D. 11, 64; Und Eins, Zwei, D. die ganze Gesellschaft in die Pfanne hauen. Mus. 3, 281 etc. —
2) als weibl. Hw., das Zeichen für die Zahl, die Ziffer und das dieser Ähnliche: Eine arabische (3), römische (III) D. etc.; aber auch als Zusammenfassung dreier Wesen oder Dinge in Eins: Er hat zwei D–en geworfen (würfelnd); so auch im Kartenspiel: Die Herzen-D.; die Trumpf-D. etc.; So beurlaubte sich unser Freund von der D–e. 18, 199 (vgl.: Die D–e werden euch das Nöthigste eröffnen. 185); Glückseliger Aspekt! so stellt sich endlich | die große D. [Konstellation von Jupiter, Venus und Mars] zusammen. 360a; Der einzig Eine bist du, doch du lenkst| als eine mystisch große D. die Welt. 2. 4 etc. Vgl. auch: Von der heiligen göttlichen Dreiheit oder Dreifaltigkeit. 6, 546b etc. — Gew. aber gilt in diesem Sinn: Das D. (vgl. das Paar, das Kleeblatt): Was das heil’ge D., die schwarzen | Schwestern unvermeidlich weben. 22; Das deutsche Friedrichs-D. 404; Im neuen D. der Schwestern. 12, 143; 142; Liebe, menschlich zu beglücken, | nähert sie ein edles Zwei; | doch zu göttlichem Entzücken | bildet sie ein köstlich D. 212; Du liebes D. 16, 166; 15, 257; In einem unzertrennlichen D. A. 2, 286; Dies D. bestahl mich. Sh. 1, 101; Ein schwesterliches D. 20, 233; Das heil’ge dreimal Drei, das auf dem Pindus thront. 12, 148.
Anm. S. Acht. — Wie dies, ohne nachfolgendes Hw. oft mit angehängtem e 15, 19; 4. 12, 4) und im Dat. mit „en“: Saßen zu D–en. 15, 24; 37; Außer ihnen D–en. 19, 327; Unter diesen D–en. 10, 36; 276b etc., doch gehört d., wie „zwei“ (s. d. und „ein“) zu den Zahlw., die auch bei nachfolgendem Hw. veränderlich sind, obgleich — nach heutigem Gebrauch — die Flerion meist nur eintritt, wo das Vh. nicht ohnehin, z. B. durch voraufgehnde Präp. oder Artikel, oder durch beigefügte Ew. klar ist; z. B. im Dat., wo jetzt die Endung meist wegbleibt: Nach d–en Tagen. 27, 63; Außer zween oder d–en Zeugen. 1. 5, 19; An d–en Orten. 1, 69; In ihren d–en Kräften. 9, 467; 309; In den nächsten d–en Jahren. Gudr. 7; Zu d–en Malen. 449b; In diesen d–en Tagen. 20, 337 etc. — Im Gen. dagegen: Während d–er [oder d.] Äonen. Or. 2, 45; Auf zweier oder d–er Zeugen Mund. 5. 17, 6 (s. 11, 129); Daß er soll d–er Jahre Getreide machen. 3. 25, 21; 1, 30, 36 etc., wo ohne Flexion das Vh. unklar bliebe, vgl.: Die Aussage zweier, dreier, von 4, 5 etc. Zeugen; aber: Die Aussage der (dieser, jener, aller etc.) d. Zeugen; Das gemeinschaftliche Eigenthum aller D. G. 10; Das Eigenthum D–er, gw.: d–er Herren etc. Tritt noch ein Ew. zw. Zahlw. und Hw., so steht es meist nach dem flektierten in schwacher Form: Das Eigenthum d–er großen(großer) Herren etc., doch findet sich auch: Ein Zirkel d. geliebter Schwestern. 1, 73 etc. — In Bezug auf die Stellung gilt bei allen diesen Zahlw. gw., daß die Ew. nachfolgen, Fürw., z. B. besitzanzeigende, hinzeigende etc. vorangehn: D. mächtige Feinde; Diese, jene, alle, meine d. Feinde; Meine d. mächtigen Feinde etc., doch findet sich zu nachdrücklicher Hervorhebung des Ew. z. B. auch: Mächtige d. Könige; Solche mächtige d. Feinde. 8, 309b. — In Verbindung mit „all“ findet sich D. zuw. wie beide (s. d. 2) in der sächl. Ez.: Fichte thut Alles D–es. M. 12, 323; Und das Alles D–es auf einmal. 1, 268; Alles D–es wirkte mächtig zusammen. Eng. 1, 262; Ich will mir alles D–es merken. Sh. 2, 237 u. ä. m., doch wird im Allgem. diese Wendung vermieden und ganz ugw. erscheint: Das Leben hat nur d. Gutes. Grabbe 47 [statt dreierlei Gutes etc.], vgl.: Es sind ihrer d. und sind nicht ihrer vier | und wenn zu d–en der vierte wär, | so wär’ ein heil’ger Drei-König mehr. 1, 120 u. ä. m. — Ableitungen (vgl. 1, 389 ff.) z. B.: Gedrēī(e)t, a: (Bot.), je 3 zusammen, ternatus. Große g–e Blätter treiben. gB. 2, 214 etc., vgl.: Gedritt, a.: aus 3 zusammengehörigen Theilen oder Einheiten bestehnd: Als ob in ihren dreien Kräften fast ein g–es Eins zu finden. 9, 467; Der drei-g–en Musenschaar. Leich. 194; Du g–es Lorbeerblatt [berühmtes Kleeblatt]. thisson Anth. 1, 145) nam. in der Sternk. von den s. g. Aspekten: Im Gedritt- oder Trigonalschein, Geviert- oder Quadratschein, Gesechst- oder Sextilschein stehn zwei Planeten, wenn sich ihre Längen um den dritten, vierten, sechsten Theil von 360⁰ unterscheiden, die Zeichen dafür sind D, , . Phys. Wört. (1787) 1, 135; Bald im Gevierten, bald im Doppelschein. 360b etc. — Drēīheit, f.; –en (s. 2): Diese D. oder Gedrittes (die 10 Gebote, der Glaube und das Vaterunser) machet den Menschen vollkommen. Als Drittes oder als höchste die ganze D. zusammenfassende Potenz. 2, 2, 603; 416 etc. Vgl.: Drēīnis, f.; –se, ahd. diu driunissa. — Vgl. d. folg., ferner dritt, Drilch und z. B.: Einist, andrest, drystod [1, 2, 3mal]. 2, 16. — Goth. threis, vgl. gr. τρεīς, lat. tres, skr. tri. Die Berührung mit den Stämmen von drehen (s. Drilling etc.), mag als Vermuthung hingestellt werden (vgl. zwicken, zwacken, zwingen etc. und zwei).
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