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Dreck
Dréck, m., –(e)s; –e, –er; –chen:
1) Koth (s. d.); Erkremente; niedrige und verächtliche Bez. von etwas Schlechtem, Werthlosem (s. Katzen-, Tauben- D.), so auch die iron. Verneinung: Einen (alten, guten) D.! [daraus wird Nichts]. Schütze 1, 252, vgl.: Brem. Wörterb. 1, 244; Schmeller 1, 413; Weinhold 15b etc. Je mehr man den D. aufrührt, desto ärger stinkt er. sprchw. Mahnung, etwas Schlimmes oder Unangenehmes ruhn zu lassen etc.; Der Gottlose wird umkommen wie ein D. Hiob 20, 7; Man hat mich in D. getreten. 30, 19; Achte es für D. Phil. 3, 8; Kein Ort, wo der Teufel nicht seinen D. hinsetze. Alexis H. 2, 3, 305; Das ist doch nur der alte D.! . . . Tretet nicht immer denselben Fleck! G. 3, 105; Wir wollen den Kerl . .. über die Ohren in D. ’nein führen. 7, 169; Du Spottgeburt von D. und Feuer! [Mephisto]. 11, 154; Freut mich recht von Herzensgrund, | wenn dir der D. [Quark, wegwerfende Bez. seiner Arbeit] gefallen kunnt. 6, 70 (Gotter); Doch sind wir [Menschen alle] aus dem gleichen D. gemacht. Gotthelf Sch. 269; Wer den Karren [s. d.] in D. geschoben, mag ihn auch wieder her- ausziehen. Klinger F. 94; Daß Ew. Kurfürstl. Hoheit den D. selbst wird müssen ausfegen. Luther 6, 361a; Den Brief mit D. versiegelt (das Versprochne schändlich gebrochen). 164a; 8, 25a; D.-Seele du! [Feigling]. Sch. 121b; Sein sie vom Adel, so bin ich ein armer D. etc. Zinkgräf 1, 147; Ein D. soll fressen der Jurist, | der dieses Spruchs ein Lehrer ist. 3, 183; 253 etc.
2) in einzelnen Fällen, der schmutzige, wenig oder nichts werthe Rückstand (vgl. engl. dregs, Hefe, Bodensatz und Druse 6), z. B.:
a) D., Bienen-, Immen-D., s. After III. 2, auch der Rückstand beim Auspressen der Wachsscheiben.
b) mundartl.: D., Schmalz-D., der Rückstand beim Butterauslassen.
c) Hüttenw.: der mit Wasser untermengte kleingeschlagne Kupferrauch.
3) Der weiße D., Krankheit bei jungen Kälbern (nach der Farbe der Exkremente ?).
Anm. Ahd. drech, mhd. drec.
Zsstzg. vielfach wie bei Koth, nam. in der Bed. Erkremente nach den Geschöpfen, wovon der Dreck herrührt, u. mehrfach das ihm Ahnliche, z. B.: Bǟren-:
1) Bärenkoth.
2) Süßholzsaft. Hebel 3, 228; Stal- der.
3) eine Art Brombeere, Rubus caesius. Bīēnen- [2a]. Flīēgen-: Heine Lut. 2, 898, auch winzigkleine, unleserliche Buchstaben etc. Flȫh-: Bez. für etwas Winziges. Gotthelf G. 184. Hēīden-: Unreinigkeit auf den Köpfen neugeborner [noch ungetaufter] Kinder. Schütze 2, 126, s. Heidenhaar. Hǖhner-: Das war doch nur ein H–chen gegen einen Misthaufen etc. Jmmen-: [2a]. Kátzen-: Bez. von etwas Werthlosem: Das heißt doch nicht für K. | sich müd’ und lahm kasteien. B. 40a etc. Mǟūse-: Wo man nicht zu sondern wuste | M. von Koriandern. G. 4, 51; 7, 170etc. Schmálz- [2b]. Schnécken-: Heiden-D. Tāūben-: s. Katzen-D.: Um eines T–s willen ein groß Geschrei und Rechtfertigung anfangen. Garzoni 159b etc. Tēūfels-: Luther 6, 87b; auch Name eines als Arznei, theilweise auch in der Küche benutzten widerlich riechenden Harzes, Asa foetida, und der Strauch, wovon es gewonnen wird, u. ä. m.