Faksimile 0317 | Seite 309
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dörren
Dö́rren: 1) tr. dürr machen (ſ. dorren 2 und
darren): Ich dörr’ es [das Obſt] für den Winter. Alxinger
D. 29; Gedörrte Pflaumen. G. 16, 15; Das war für mich
gedörrtes Gras [werthlos]. 12, 195; Viele [Kirſchen] wur-
den gedörrt. Gotthelf Sch. 90; Zum Schnitzen-D. Merck’s Br. 2,
250; [Dieſe Fiſche] ſind gar gut, geſalzen und am Rauch
gederret. Stumpf 405a; Thümmel 7, 160; Wann dir der
Durſt die welkenden Lippen gedörret. V. Th. 22, 63; 6, 15;
Wenn ſie Heu und Flachs dörrten. W. 27, 166 ꝛc.
2) ſelten intr. = dorren: Daß der d–de Stamm, neu
belebt, Blüthen und Frucht tragen wird. Droyſen V. 1, 191.
Zſſtzg. z. B.: Áb-: Malz a., abdarren, zu nach-
herigem Gebrauch; Die abgedarrten Kienſtöcke, ſ. Darr-
ling; Die abgedörrten Lenden. Prutz Woch. 65 ꝛc.
Āūf-: Obſt a., aufdarren, zur Aufbewahrung; veralt.:
Der aufgedörrten Milch von Magſamen [Mohn]-Häuptern.
Ryff Sp. 151b. Āūs-: A–de, kältende Winde. Alexis
(DMuſ. 1, 1, 587); Ausgedörrte Schwindſüchtige. Heine Reiſ.
4, 41; Kohl Alp. 3, 152; 186; Ausgedörrte Ofenhocker.
Sch. 120b; Wann ausdörret die Sau. V. Th. 12, 9; Die
Lippen ausgedörrt. W. 20, 195 ꝛc. Ver-: (verſch. ver-
dorren ſ. d. Etwas dörrend oder darrend ver-
derben, vgl.: Ein heißer Sommer verdorrt Gras und
Früchte (am Baum); Durch zu große Hitze beim Backen wer-
den die zu dörrenden Pflaumen verdörrt, doch z. B.: Eine
Pflanze verd ö rret. H. 13, 276 ꝛc. Zer-: ſ. ver-d. ꝛc.