dorren
Dórren: 1) intr. (sein) dürre (s. d.) werden, die Säfte verlieren, welken, trocknen:
Heu auf den Dächern, welches dorret, ehe denn es reif wird. 37, 27; Fische dorrten in der Sonne. 1, 20; Ob sie [die Stämme] . frisch bekleiben | wird sich finden; wenn sie d. etc. 6, 154; 9, 224; Die Wiese dorrt vor ihm [dem Winter]. Erz. 232; Auf gräßlichen Altären | dorret menschliches Gebein. 55b; Allmählich dorrten seine Kräfte. 2, 74; Es dorrt hinschwindende Haut rings. Od. 12, 46; D–de Eichen. Hor. 1, 284; Zur Sommerszeit, wenn Alles lechzt und dorrt. 20, 159 etc. — 2) (veralt.) tr.: dürre machen, dörren (s. d.): Sein Fleisch gedorret und eingetrunken. Th. 53 etc. (s. Zsstzg. u. vgl. dürren).
Zsstzg. z. B.: Áb-: intr.: durch Dürrewerden abgehn, hinschwinden: Die Warze ist abgedorrt; Noch ist mein Arm nicht abgedorrt. Beck Arm. 122; Eine Familie am A. Gotthelf Sch. 39; Das a–de Kleid der Bäume. Gutzkow 3, 73; Baum, wie du morsch und abgedorrt [bist]. Lenau 2, 66; Einige bis auf die Zähne abgedorrte Köpfe. Seume Sp. 181; Vor Kummer bin ich abgedorrt. V. Ar. 3, 369; Hor. 2, 357 etc., selten tr. —
Aūs-: intr.: Als es das Land um sich verheeret, | so dorrt’ es selbst vor Hunger aus. Lichtwer 26 etc. — Sehr oft auch tr. — nicht bloß im Part., wo unentschieden bleibt, ob tr. od. intr.: Mit wundem Fuß und ausgedorrten Lippen. Chamisso 4, 30; G. 9, 332; sondern z. B. auch: Daß ich den grünen Baum ausgedorret und den dürren Baum grünend gemacht habe. Hes. 17, 24; Lasset Jahrhunderte dieselben gebleicht und ausgedorrt haben. Fichte 7, 311; Böse Laune, die meinen Onkel ausdorrt. G. 29, 212; Sengt die Sonne, | daß den Helden das Gehirn sie ausdorrt. Kapper Chr. 2, 163; Ryff Th. 20; 23 etc. —
Eīn-: intr.: vor Dürre zusammenschrumpfen, eintrocknen: Daß der Kadaver .. eindorret aus einem Aale zu einer Hornschlange. IP. 21, 175; 2, 128; Die Leber dorrt mir ein. Uhland 91; W. 15, 252. — Er-: intr.: (veralt.) Mit erdorrtem, erbranntem, phlegmatischem Geblüt. Ryff Th. 43, s. auch Campe; Belebe das Erdorrte, bevor es ganz verdorrt! etc. —
Hín-: intr.: dorrend hinschwinden: So dorrt die Lilie hin. Klinger F. 181; [Sie] dorren hin .. wie Kraut auf Dächern. Kl. M. 20, 294; V. Th. 8, 48 etc.; Es dorret der Ast über dem Bache schon hin. G. 1, 262, vgl.: So auch dorrte die Rose dahin. -253. —
Nīēder-: intr.: Wann das üppige Laub schon niedergedorrt. V. Ar. 3, 262 etc. —
Ver-: intr.: dorrend vergehn etc.: Gras auf den Dächern, welches verdorret, ehe man es ausraufet. Ps. 129, 6; Ihre Zunge verdorret vor Durst. Jes. 41, 17; Seine Hand verdorrete. 1. Kön. 13, 4 u. v.; Das Herz ist allem Menschlichen verdorrt [abgestorben]. Chamisso 4, 147; Ein Baum, der einige in seiner Nachbarschaft gepflanzte Bäume ver-d. machte. G. 29, 218 etc. — 2) tr.: Die Flamme wird seine Zweige ver-d. Hiob 15, 30; Ich will .. ihr Gras ver-d. Jes. 42, 15; Er . verdorret Alles, was grün ist. Sir. 43, 23; Das Wasser verderbet sie [die Seele] nicht, der Wind verdorret sie nicht, denn sie ist .. unverderblich und unverdorrlich. Claudius 6, 99. —
Zer-: dorrend zerfallen: Die Schale der zerdorrten [Schild-] Kröte. Baggesen 3, 229.
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