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Dietrich Dieterich diet(e)richen
Dīēt(e)richDīēt(e)rich, m.; (e)s; –e:
ein Hakenschlüssel, Haken zum Aufbrechen von Schlössern, Diebsschlüssel: Wie manchem Schloß die Schönheit auch verfalle, | die Liebe mit dem Dietrich bricht durch alle. Freiligrath Ven. 39; Wie man bei Nacht die Häuser mit D–en aufmachet. Garzoni 523a; Diese D.’ schließen. G. 7, 58; Habt Dank ihr D–e, ihr seid der Trost der Welt, | durch euch erlang ich ihn, den großen D.: Geld. 60; Was der D. unter den Schlüsseln ist, ein Werkzeug, welches ebensogut 100 verschiedene Schlösser er- öffnen kann als eins. L. 8, 449; Daß ihr [Päpste] neue Schlüssel, ja zween falsche D–e geschmiedet habt. Luther SW. 26, 20; Thümmel 2, 221 etc.
~en, intr. (haben) und tr.:
den Dietrich handhaben, damit öffnen: [Er] dietericht | alsbald des Hauses Pforte. V. 4, 129, so auch Zsstzg.: Oder lässt sich das Heiligthum mit jedem einhakenden Witz, mit dem ersten schiefen Einfall auf-d.? V. Myth. 1, 19 etc.
Anm. Offenbar von dem Eigenn. D. vielleicht als dem Erfinder oder Benutzer des Instruments, wie das nieders. Peterken, was von Einigen auf den Schlüssel des Petrus gedeutet wird.