Diel
Diele
Dīēl, n., –(e)s; –e. — Dīēl~e, f.; –n:
1) geschnittnes Brett von der Länge des Stamms, nach über 1¹“ dick: Einige D–e auf das Steinpflaster gelegt und darauf den Rock gespreitet. Schmj. 176 etc. — Die staubigen D–en [des Fußbodens]. 1, 318; Auf den D–en [der Bude] wohlverschanzt | die Schellenkapp’ wird aufgepflanzt. 7, 159; Unser Schiff gedeckt ... mit starken D–en. Gudr. 255; Der Tisch ... aus einer eichnen D–e. 1, 39 etc. Auf Tisch u. Tielen. 1, 191. —
2) der Fußboden, er sei nun mit D–en oder mit Steinen belegt, oder von Lehm geschlagen, und ein Raum mit solchem Fußboden, z. B.:
a) Hausflur: Schmückten das Haus und die ländliche D–e. Herab vom Roß, hingeht’s zur D–e, | sie treten zu den Hallen ein. 342; Über diese Schweizer D–e [Flur, Vorraum] | eingetreten in das Land. 444; Auf der D–e. Br. 1, 295. — Wer den Herd von der Aussicht auf die Deele absondert. Ph. 3, 140. —
b) Tenne, Dreschtenne etc.: Erst die D–e hinab und dann hinauf gedroschen. 8, 308; 7, 571; Die Döhle zum Dreschen in den gemeinen Häusern. Ph. 3, 152; 153, vgl.: Dresch-, Worfel- D–e etc. —
c) in der Lausitz: der feste Erdboden unter der Dammerde. —
3) die [Bretter-] Decke über einem Gemach, welche für einen darüber befindlichen Raum den Boden [s. d. 5] bildet. Durchtastet er vom Boden bis zur D–e | den ganzen Saal. 11, 210; Die Schatzkammer, darin ... große Fässer mit Wein von der Erden bis an die Tielen (, tilen“) aufeinanderlagen. 8a. —
4) (s. 3) wie „Boden“ ein oberes Gelaß, z. B.: Heu-, Scheiter- [Holz] D–e etc.
Anm. Gewöhnl.: Diele. Ahd. dil(o), mhd. dil, Brett; ahd. dillâ, mhd. dille, bretterner Fußboden, vgl. engl. deal, Tannenholz, als die meisten Dielen liefernd. Vielleicht sind mehrere Stämme zusammengeflossen. — D. als ein Werkzeug der Schlachter. 176b.
Zsstzg. s. 4 und vgl. die von Brett, meist mit der Form D–e, z. B.: Bōden- [1]: (Schiff.) Brett mit graden Kanten, im Ggstz. zu Schell-D–e, mit ganz — u. Wahn-D–e mit weniger schrägen Kanten. — Drésch- [2b]: vgl.: Die Erstlinge von deiner Dröschdeele. 2. Mos. 22, 29, in der Ubersetzung von Michaelis. — Kêgel- [2]: der gedielte Raum, auf welchem die Kugel rollt. Reithard 304. —
Ort-: Brett vom äußersten Ende des Baums, s. Beischale u. Ort. — Rāūm- [4]: Boden über der Dreschtenne. Schmeler. —
Schéll-: s. Boden-D–e und Schillstück. — Stánd- [1]: eine dicke an einem Elbkahn den Schaft des Steuerruders bildende Planke. —
Wāhn-: s. Boden-D–e und wahnkantig. — Wásser- [1]: die vom untern Ende der Stand-D–e bis zum untern Ende des Schwertes reichende Diele am Steuer eines Elbkahns. — Wórfel- [2b]: Von der W–e | eilt das Korn zur Mühle. V. 3, 137.
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