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Dichterei
Dichterēī, f.; –en: Treiben, Werk eines Dichters,
Poeſie, Dichtkunſt, Dichtung, jetzt meiſt mit verächt-
lichem Nebenſinn (ſ. Dichtelei); Daß ſie ihrer D. wegen
auch glaubten in andern Dingen ſehr weiſe Männer zu ſein.
Claudius 5, 70; Die Zeilen, | die meine D. zu deiner Luſt ent-
warf. Hagedorn 2, 167; H. Phil. 13, 53; Hold den Dichtern
u. der holden D. Platen 4, 112; Forderung, die wir zu allen
Gattungen von D. mitzubringen berechtigt ſind und dem
Märchendichter um ſo weniger erlaſſen können. W. 19, 255;
Hor. Br. 2, 220 ꝛc. Volks-D., gegen die Opitz auftrat.
Gervinus Lit. 3, 203. Veralt. auch = Erdichtung,
z. B. Luther 5, 304b.