dichten
Dichtung
I. Dichten, tr. u. refl.: dicht machen, z. B.: Ein
Schiff d. od. kalfatern; Geſchwungne Hämmer d., Zange
faſſet klug. G. 10, 277; Mit Schwertern d. ſie das Siegs-
garn feſt. H. 8, 442; In welchem der Kolben durch eine
Liederung gedichtet, auf- und abgeht. Karmarſch 2, 56; Sorg-
fältiges D. und Verkleben der Fenſter. 255; Die Leder wer-
den gedichtet durch Schlagen mit Hämmern. Knapp Techn.
565; Das Gold der Sonne ward in Fluß gebracht, | um
dieſes Hauptes Locken draus zu d. (ſ. II.). Rückert 2, 322;
Wo .. Gebüſche ſich dichteten. Nal. 109; Wo die Reihen
[der Beter] ſich dichteten. Mak. 1, 55; Dach und Wände
wohl mit Leim und Moos zu d. W. 20, 225. — Díchtung,
f.; –en: das Dichten, z. B.: Luftdicht-machen und
was dazu dient.
Anm. Das naheliegende Spiel mit II. Dichten oft bei
Tieck z. B.: Wenn der Grieche ſchön Poet ſagt, ſo ſpricht
der Deutſche auch löblich Dichter. Ja, dieſer Begünſtigte ſoll
Alles, was den gewöhnlichen Menſchen als Ahndung, Einfall
oder gehaltloſe Laune vor der Seele flattert, dichten, verdich-
ten ... Freilich muß man die Verdichter nicht mit den Ver-
dickern verwechſeln, dieſen Grobſchmieden in der Poeſie ꝛc.
Tieck Gſch. Nov. 1, 122—125; Iſt ein Verdünner ſtatt
Dichter geworden. Nov. Kr. 4, 392 ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Eīn-: Nicht in der Ausdehnung, ſon-
dern in der Eindichtung. G. Zelt. 4, 171. — Ver-: Die
Kompreſſionspumpe dient dazu, die Luft zu v. Pouillet 1,
137; Hat ſie ihm zu Lieb dies Eis [in Sibirien] verdichtet?
Platen 6, 21; Trappers, deren Haut ſich in eine Art Leder
verdichtet. Sealsfield Tr. R. 1, 187; Von Zuſchauern eine
Kette, rings um ihn her verdichtet. Rückert Mak. 2, 199 ꝛc.;
Eine bedeutende Verdichtung. Karmarſch 2, 281; Ver-
dichtungsgrad. Pouillet 1, 137.
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