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Denker Denkerin Denkerei denkerisch
Dénker, m., –s; uv.; ~in, f.; –nen:
denkende Person, Philosoph: Wie es unter einer Million Menschen nur 1000 D. giebt, so giebt es unter 1000 D–n nur einen Selbst-D. Börne 2, 202; G. 4, 27; Sch. 23a; 1232a etc. Vgl. verächtl.: Sokrates der Denkler. Droysen Ar. 1, 405 etc. Einer religiösen D–in, .. Schwärmerin. Gutzkow R. 4, 14; [Schwermuth!] Geheimnisreiche D–in! V. 4, 157. Dreist-D. (Hippel Leb. 4, 110); Frei-D. [Freigeist]. Guhrauer L. 2, 107 etc.; Unsre raschen Kurz-D. [Leute von kurzem, schwachem Denkvermögen]. W. 17, 166; Schön-D. [Schöngeist]. Lichtenberg 3, 4; Musäus Ph. 1, 142 etc.; Selbst-D. Forster Br. 1, 397; Tief-D. 809 u. ä. m. Zuw. auch von Zsstzg. von denken, z. B.: Immer der innige Empfinder, nie der tiefe Aus-D. G. 22, 382; Der Rosse-Bedenker. Rückert Nal. 73; Der Wohlbedenker [der für das Wohl sorgt, Rath]. 75; Jdeologen, Vor- und Nach-D. Heine Reis. 4, 149 etc.
~ēī, f.; –en:
verächtliche Bez. des Denkens, eine Art von Denken: Der leeren zwecklosen D. Fichte Nic. 40, so nam. Frēī-D. (Freigeisterei). L. 6, 125; 13, 359; Lichtenberg 3, 125; Sch. 751b etc. Ferner gleichsam die Werkstatt eines Philosophen: Aristophanes führt uns die D. des Sokrates vor etc.
~isch, a.:
nam.: Freid–e Vorstellung. V. Ant. 2, 249 etc.