Faksimile 0285 | Seite 277
Deklamation Deklamator deklamatorisch Deklamatorium deklamieren
* Deklam~atīōn (lat.), f.; –en:
„die Kunst, vorgeschriebne Gedanken und Empfindungen durch Anwendung entsprechender Redetöne auszudrücken.“ Dürin- ger 302; der kunstmäßige Vortrag beim Sprechen oder Singen; ein zu solchem Vortrag bestimmtes Stück; die rednerische und musikalische Einkleidung der Gedanken, oft auch tadelnd, die übertriebne oder falsche Anwendung äußerlicher Mittel, Etwas beim Vortrag eindringlicher zu machen und Etwas, wovon der Ausdruck durch Ubertreibung dem innern Gehalt nicht entspricht: Hohle, leere D–en etc.
~ātor, m., –s; -atōren:
Einer, der die Deklamationskunst kennt, aus- übt, lehrt.
~atōrisch, a.:
in der Art eines Deklamators.
~atōrium, n., –s; -atori-en:
deklamatorischer Vortrag; Buch, das Stücke dazu enthält. G. 15, 190.
~īēren, tr.:
Etwas kunstmäßig vortragen (G. 11, 24); laut und heftig sprechen; im Ausdruck übertreiben, so daß er dem Gehalt nicht entspricht. Immermann M. 3, 361. Zsstzg. z. B.: Einem Etwas vor-d. Kerner 377 etc.