Deichsel
Dēīchsel, f.; –n (m., –s; uv.); –chen, -:
1) die lange Stange an Wagen und Karren zum Anspannen der Zugthiere (Pferde) und Lenken des Wagens: Wo der willige Knecht schon | vorgeschoben die Kutsche, sie leicht an der D. bewegend. 5, 46; Der Hausknecht löste still die Pferde von der D. R. 1, 109; 3, 273; Irl. 1, 10; 261; Den geflickten D. zu zerbrechen. Nachgel. 5; Spannt an des Wagens D. die Löwen. 76a; Rep. 2, 160; Ov. 1, 73; 2, 215; Wo die D. am Wagen sich hinrichte, dahin gehen die vier Räder hernach. 1, 152 etc., übertr.: Verstand ..., Alles ist aus der D. gegangen. R. 8, 464. — Gabel-, Kloben-, Kluft-D., gabelförmige Deichsel, in deren Mitte das Pferd eingespannt wird, an Einspännern, s. Ans 1. —
2) Breitbeil bei versch. Holzarbeitern mit einer gegen die Achse des Stiels parallel gestellten Schneide; Flach-D., mit flacher Schneide; Hohl- D., mit konkav ausgeschnittner Schneide zur Behauung konverer Flächen, mundartl. auch „Bächsel“, s. d. und Dächsel 2; Brech-D., zum Behauen und zum Brechen dienend, auch „Bik“ etc. — Dazu: Dēīchseln, tr.: mit der Deichsel Etwas bearbeiten, abhauen etc., und Zsstzg. wie Áb-d. etc. — Dēīchsler, m., –s; uv.: ein Deichselnder: veralt. auch (s. 1) Fuhrmann. —
3) m. statt Teufel (s. d. und Deixel).
Anm. Vielleicht zwei versch. Stämmen angehörig, die aber noch fraglich sind, ebenso wie in mundartl. Deichsel-, Deißel-, Deistel-Brot 1, 401; Altenburg. 82) = Nacht-, Abendmahlzeit, s. jedoch das „Deichsel-Frühstück“ eines Fuhrmanns. Achtspännig 1, 20. — In beiden Bed. findet sich auch das m., für 1 auch die mundartl. Form Deichs, f. 1, 353 etc., mhd. dîhsel, 1, 331a. — Für 2, mhd. dëhse(l), Beil, 311a, findet sich Dechsel m. und f. 1, 353 (auch in der Mühle, ein in den Läufer eingreifendes und ihn in Bewegung setzendes Eisen), Dächsel, Dachser, m. mit dem Zeitw. dächseln, dachsen, vgl. auch Dachsbeil; der Texel. 1, 99. Nam. häufig aber ist: Deißel, m., z. B. 235b; fem., span. Wörterb. unter suela; dazu: deißeln; ab-d. kaufm. Wörterb., techn. Wörterb. etc.
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