darben
Dárben, intr. (haben), zuw. tr. (s. 3):
Mangel, Noth leiden:
1) 34, 11 u. o.; Er verrieth das D. der Sinne, den Schmerz der Seele verrieth er nicht. 5, 266; Bei meinem Golde d–d. 4, 254; 296; Genug besitzen, hieße d.; Alles bedürfte man. 13, 262; 14, 115; Im d–den Elende zu verkommen. Verm. 1, 313; Die gedarbt bei deren Fette. 1, 168; Die hier, weil ihre Brüder darbten, praßten. Mak. 1, 57; Am Quell der Freude d. 20, 118. —
2) der Ggstd. woran man Noth leidet, mit „an“: D–d an Genüge. 99a; Weißt du denn, woran du darbest, was dir einzig fehlt. H. 1, 118. — Aber auch:
3) im Sinn und in der Fügung von entbehren (mit Gen. oder Obj.): Jch darbe Etwas = es fehlt mir an Etwas, ich bin ohne Dasselbe: Ein getheilt Mahl ist besser als ein gedarbet Mahl. Sprchw. (Henisch); Keiner war’s, | der gleichen Theils gedarbet hätte. 147b v. 667; 223a v. 203; Darbt noch der Stärke des Kampfs. 3, 36; Die Geistlichen müssen ... des Lehnrechts d. Ph. 3, 185; 4, 299; Tantalus, | der ewig eines dargebotnen Mahles darbt. 259; Sh. 3, 472 etc. — Ein schönes Angesicht kann Schmink’ und Anstrich d. Muß ich dessen Einfluß d. 293; Viel Wucher (342), die Früchte (873), den Mangel (782) d. [= ohne Mangel sein]; Er darbet Nichts und sagt doch, ihm gebricht. 1, 388; Die Weisheit darbet nie zufriedne Wonne. etc. —
4) Mit Etwas d., damit kargen, geizen, es spärlich verwenden etc.: Wie hast du mit den Stunden des Schlafs gedarbt! 1, 243. —
5) refl. mit Angabe des Erfolgs: Sein Abgott war Gewinnst, sein Zweck sich reich zu d. 124 (vgl.: Er darbt, um reich zu sterben. 213, und † sich).
Anm. Das Trans. (3) ist im Allgem. veralt., die Ableit. Dárb, m., –e, f.: Mangel, Noth. 1, 281. Die Noth und D–e seines Nächsten. 2, 482a, und im Wortspiel mit anklingenden Eigenn.: Die wüsten Häuser Darbstädt und Mangelburg. 53 etc. Vgl. (Be)dürfen; (ver)derben; dürre etc. 1, 364.
Zsstzg.: Áb-: tr.: Etwas sich, seinem Munde, Leibe etc. a.; es sich am Munde, Leibe a. = es sich entziehn, abknapsen, sich die Entbehrung Desselben auflegen: Jede Minute, die er sich a. konnte, gehörte ihr. Gutzkow 11, 246; R. 5, 173; Wir haben uns den Thaler am Munde abgedarbt. Monatbl. 1, 578b; A–d mir selbst auch den Bissen vom Maul. Prutz Woch. 140 etc. — Ungebräuchlich aber ist: Einem Andern Etwas a., doch findet sich: Ich war .. so verarmt und abgedarbt an Liebe. Kühne Freim. 24 etc. — Be: (veralt.) = darben. Luther Br. 2, 659 etc. —
Dahín-: intr. (sein): darbend hinschwinden etc.: In trostloser Armuth d. Heine Lut. 1, 31 etc. —
Ver-: intr. (sein): darbend vergehn, verkommen, zu Grunde gehn: Wie lechz’ ich nach einer Unterhaltung mit dir, da man hier bei aller Fülle leiblicher Genüsse geistig verkümmert und verdarbt. — Vgl. verderben. —
Zusámmen-: tr. [5]: Ein großes Vermögen etc., U. ä. m.
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