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dar
Dār, adv.: jetzt meiſt nur noch in Zſſtzg. (ſ. da,
Anm.), theils wie da, in Verſchmelzung mit Präpoſ.
ꝛc., die mit einem Vokal beginnen das Fürw.
der dritten Perſon erſetzend: dar-ab (veralt.), -an, -auf,
-aus, -ein, -in ꝛc.; theils als Bſtw. in trennbaren Zſſtzg.
mit Zeitw. der Bewegung = hin, ſo daß es da, d. h.
gegenwärtig, vorhanden iſt: Da warf ich den Räthen
das Papier wieder dar. G. 9, 72 ꝛc., zuw. auch ellipt.,
vgl.: Ich will auf den Hund dar. Gotthelf U. 2, 81; Daß
er vor Wuth von der Kette reißt und auf mich dar. Sch.
107b ꝛc.
Anm. Zuw. auch allein ſtehnd oder abhängig von Präp.
veralt. = da: Hier und d. Brockes 9, 318; Haller 61;
Wollte nicht weichen noch wanken von d. [Jahr]. B. 33b;
Was kommt für ein blanker Ritter d. H. 8, 450; Von d.
will ich . . . nach Hauſe kommen. L. 3, 35; Lohenſtein Roſ.
18; 91; Opitz 1, 61; Seht immer nun, wo ihr die Hoch-
zeitfackeln kauft, | doch ſchaut, ſie ſind ſchon d. Mühlpforth
Hochz. 6. Nach Grimm 2, 750 in entgegengeſetztem Sinn
= hin, dahin, fort ſein: Da ſind die Tulpen dar. Fleming
PW. 3 = ſie haben abgeblüht. Die zſſgſtzt. Zeitw. zuw.
als untrennbar behandelt: Sie, gewandt im Gehn, | dar-
zeigte vorgehoben nochmals mir das Kind. G. 10, 301;
Wie umſchreiben und darſtellen wir wohl dieſe Begriffs-
erklärung? Jahn M. 200.
Zſſtzg.: All-: (veralt.) ſt. „allda“. Olearius Perſ.
Baumg. 1, 5 ꝛc. Jmmer-: immer. 1. Moſ. 6, 5;
Pſ. 23, 6; 34, 2 ꝛc.; Er iſt dahin, | iſt fort auf i. Sch.
543a; Tieck Nov. 4, 111; Acc. 1, 238 ꝛc., ſelten: Sei
fröhlich immerd a. Baggeſen 2, 189. Nímmer-: nim-
mer: N. zur Wahrheit kommen. Gotthelf U. 2, 40.