dampfen
Dámpfen, intr. (haben u. sein) u. tr.:
1) intr. (sein): als Dampf aufsteigen, ausströmen etc.: Die Nebel d. aus allen Gründen. 18, 8; 14, 100; 13, 72; Saug seinen balsamischen Athem ein und laß dich von den Ambrosiadüften begraben, die aus seinem Rachen d. 111b. —
2) intr. (haben) u. tr.: Dampf aushauchen, von sich geben:
a) Die Zwietracht . .. dampft aus dem ungemeßnen Rachen | den letzten Hauch. (Weichm. 1, 11; 6); Zerstampfte | die Halme, daß der Acker dampfte. 70b; Weiß dampft es auf dem Nile. Garb. 4; Dunkel brennet das Feuer nur augenblicklich und dampfet. 1, 228; Die Erde dampft erquickenden Geruch. 13, 55; Wenn das liebe Thal um mich dampft. 14, 7; Mit fetter, d–der Speise. 26, 213; So heizte er auch Uli ein, daß derselbe zu d. begann [machte ihm den Kopf warm]. helf U. 2, 38; Die pest-d–de Schönheit. M. 2, 20; [Der Fackel] d–de Gluth. F. 74; Es dampft der Quell . .. vom Fels im Wirbelstaube. 2, 54; Lag . . ., aus offnem Munde d–d, | eine Schlange. N. 168; Reichlich d. die Altäre. 13a; Fahren ..., daß die Pferde d. 658a etc. —
b) nam. vom Tabacksdampf, paffen, stark rauchen: Ließ sich einen frischen Tschibuk bringen, dampfte ... nachdenkend vor sich hin. 1, 95; 2, 89; Er dampft Tabackswolken aus der Pfeife von Meerschaum. Bl. 1, 77; Sitzt ..., die lange Pfeife d–d. 8, 328 etc. —
3) schwer athmen, keuchen (s. Dampf 2). 1, 128c; Nur ein erhitztes Keuchen und D. [oder zu 2? s. 658a] zeugte noch von der vorherigen Unbändigkeit [der Pferde]. 8, 103. —
4) (mit sein) auf einem Dampf-Boot, -Wagen etc. fahren: Wir dampften dahin über den herrlichen See. Unst. 1, 109. —
5) s. Dampf Anm. und vgl. dämpfen.
Anm. Zuw. auch mit Umlaut 118, 12; Ps. 144; Was dämpft dort von den schimmernden Häuptern der Felsen empor? 1, 7; 99 etc., wie umgekehrt zuw. auch dampfen statt dämpfen, nam.: im Rausch (s. Dampf 4 und vgl. dämmen Anm.) leben. 1, 182; Jetzt mit der Kleie gedampft! Th. 2, 33, s. Zsstzg.
Zsstzg. vielfach (vgl.: hauchen; dunsten und rauchen, zu 2b) tr. und intr., diese — wo eine Bewegung bezeichnet wird (s. 4 u.
1) — mit sein (s. d.), z. B.: Áb-: tr.: eine Flüssigkeit verdampfen lassen, um einen in ihr enthaltnen nicht — oder doch weniger — flüchtigen Stoff zu gewinnen. 1, 2; Indem man [das Salz] ... auflöst und wieder abdampft. 2, 463; Bei Abdampfungen im Großen. 1, 11 etc.; — auch intr.: Eine Flüssigkeit a. lassen; Wenn das Wasser abgedampft ist [hat. bleiben die Krystalle zurück etc. Abdampf-Apparat, -Pfanne, -Schale etc. — Án- [2]: Sich eine Cigarre a., anbrennen; Womit die byzantinische Kruke dich andampft. Hor. 2, 161 etc., vgl. andunsten. — Āūf-:
1) intr. (sein): in Dampf aufsteigen u. tr. a. machen: Nebel.., die bald in Rauch aufdampften. 3, 118; Unterirdisch aufgedampft und ausgebraut. Weish. 3, 42; Der Wein . .. dampft auf in Wohlgerüche. 145; Der Leib, der noch aufdampft vom dreispaltigen [Blitz-]Strahl. Ov. 1, 92; Die Flamme . . . | knatterte, finsteren Rauch seitwärts a–d zum Himmel. — 2) tr. [2b] aufrauchen: Er hat die Cigarre rasch aufgedampft etc. — Aūs-: intr.: als Dampf fortgehn und tr.: so fortgehn machen: Mit seinen Nüstern zieht er ein die Luft, | sie wie ein Ofen wieder auszudampfen. Ven. 22; Er dampft | die schwersten Seufzer aus. Cymb. 1, 7; Die Feuchtigkeit ist ausgedampft (als Dampf verflogen aus dem festen Körper); Das Wasser hat ausgedampft = dampft nicht mehr. — Be-: Etwas mit Dampf versehn: Blattläuse werden durch B. der Pflanzen vertrieben. — Durch-: tr.: Der Lohgärber ... durchdampft alle Wohlgerüche der Luft. 1, 21; Weihrauch durchdampft den Tempel etc. — Eīn-: tr.: durch Abdampfen dickwerden (lassen): Man dampft die geklärte Lauge ein. 1, 23; Nachdem der Inhalt auf eine geringe Menge Mutterlauge eingedampft ist. 2, 467, — Dampf auf Etwas eindringen lassen: Einen e. und einqualmen etc. — Empōr-: aufd.: Die Wiesen dampften ... ihre feuchten Nebel empor. Ferd. 3, 154; Dampft öftrer ihm empor der Rauch der Hölle. 4, 194; Der Opferrauch ist emporgedampft etc. — Er-: anfangen zu dampfen: Da zuckte der Blitz, es erdampfte der Wald. — Fórt-: Er hat sein Pfeifchen ruhig fortgedampft [2b]; Wir konnten nicht aussteigen, da der Zug gleich fortgedampft ist [4], s. weg-d. — Hêr-, Hín- etc. [4]: Der Perlenstaub, der überall wie von einem großen wüthenden Feuer herumdampft [beim Rheinfall]. K. 1, 462. — Über-: tr.: Die Schornsteine der Fabriken ü. die ganze Gegend; Wann du den Sündenrest in Feuerpechpfuhl tauchen | und ü. wirst. 8, 294) etc. — Um-: tr.: Die Vulkane alle | Flammen spieen aus umdampftem Schlund. 1, 343; 364; Dunkel der Hölle, das uns umdampft. F. 191; 1, 336; Ov. 2, 258 etc. — Ver-: intr.: in Dampf verschwinden, u. tr.: — machen: So wird noch einmal soviel Wasser v. 1, 9; So wird nicht mehr Wasser verdampft. ebd.; Die kochende Verdampfung. 11; Jst euer bischen Muth schon verdampft? 109a; 39, 65; F. 48 etc.; Wenn du die Gluth verdampfst. 4, 114; auch = abkühlen. Par.Br. 1, 64. — Wég-: fort-, ver-d. 1, 53 etc.
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