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Dämmer
II. Dä́mmer, m. (n.), –s; uv.; -: gedämpftes,
mattes Licht: Im D. der Zukunft. Auerbach Leb. 3, 178;
Könnt’ ich [o Mond] .. auf Wieſen in deinem D. weben.
G. 11, 19; Stein 1, 25; 116; Höfer V. 257; Im dufti-
gen goldenen D. des Eichenkamps. Immermann M. 1, 452;
Morgens, als die Gegend noch im halben D. lag. 4, 15;
Im D. des abendlichen Thalgrunds. Kinkel E. 25; In dei-
nem [des Mittelalters] D. Prutz Woch. 146; Eng. 2, 326;
Im abendlichen D. des Sternenſcheins. Rochau (Monatbl. 2,
231b; Im D. der Bäume. Tieck GſNov. 1, 25; Im D. des
wenigen Kerzenlichtes ſchimmernd. Acc. 2, 269.
Anm. S. Dämmerung. Die Beiſp. zeigen, daß das
Wort nicht ſo ſelten iſt, wie Grimm behauptet (2, 710), der
nur das m: anführt, vgl.: Während der aufſteigende Mond
ſeinen lindernden D. breitete über die Thalgründe. Stahr Weim.
186, und: Als er in das D. der .. Stube ſah. Freitag Soll
1, 48; Im lichten D., das Fels und Baum lieblich verbrei-
teten. Tieck Acc. 1, 18. Sehr oft als Bſtw.: D.-hell,
Licht, Röthe, Schein, Stunde, voll (Hartmann Pet. XXXVII) ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Abend-, Mond- (Kinkel E. 443), Mor-
gen- (Claudius 4, 75), Nacht- (G. Lav. 157), Tages- (Im
letzten T. Kürnberger Am. 155), Traumes- (Rank Arm. 115),
Verklärungs- (In meinen, alten romantiſchen V. wiederzurück-
zukommen. Gutzkow R. 4, 313), Waldes-D. ꝛc.