Butter
Bútter, f.; 0: 1) das aus der thieriſchen Milch
— nam. der Rinder — geſchiedene Fett: Wenn man
Milch ſtößt, ſo macht man B. daraus. Spr. 30, 33; Ihr
Mund iſt glätter denn B. Pſ. 55, 22 ꝛc. — Sprchw.:
Weich wie B.; Ein Herz wie B. Uhland 489; Der zarte
Herr von B. G. 8, 300; Chamiſſo 5, 108; Wie B. an der
Sonne [d. h. nicht] (be)ſtehn. Luther 4, 494b; Die B.
vom Brot (ſ. d.) Einem ſchaben ꝛc.; Man kann ſelbſt B.
zu theuer bezahlen und die iſt lauter Fett. vHorn Schmj. 149;
Ums Geld kauft man die B. Auerbach Dicht. 2, 126; B. iſt
Morgens Gold, Mittags Silber, Abends Blei [ihren Werth
für die Geſundheit bezeichnend] ꝛc. — Friſche, einge-
ſchlagne [in Häfen ꝛc. zur Aufbewahrung], alte, ranzige
— abgeklärte [zum Ausbacken], abgeriebne, ausgelaſſene
oder ausgeſchmelzte, geſchmolzne [ſ. Schmalz], gebratne,
braune (G. 8, 300), gekräuſelte B. ꝛc. — 2) nach der
Ahnlichkeit auch eine ſchmierige Subſtanz: Fette, ..
ſind theils feſt und werden dann Wachs oder Talg, theils
weich und werden dann B. oder Schmalz, theils flüſſig und
werden dann Oel genannt. Karmarſch 1, 765, ſo nam.:
a) B. im Aug. Droyſen Ar. 3, 44 [Eiter im Augen-
winkel]; Rotz, Speichel, Putter. Luther 6, 316a (vgl.
Ohrenſchmalz, Käſe 5, Butterig und II. Butz 3a). —
b) Man findet auch in den Apotheken rothe und grüne B. ..,
Salben. Krünitz 7, 478; Butterartige Pflanzenfette, welche
man auch wohl Pflanzen-B. zu nennen pflegt, z. B.
Lorber-, Kakao-B. ꝛc. Karmarſch 2, 776; Bezoar-,
Wachs-B.; auch einige dickflüſſige oder buttrichte Salze,
z. B.: Arſenik-, Spießglanz-, Zink-, Zinn-B.
— c) ähnlich auch in den Küchen eine butterenthal-
tende, ſchmierige Maſſe, z. B. Krebs-B. ꝛc.
Anm. Ein urſprüngl. ſcythiſches Wort, das manche
Griechen und Deutſche auf Stämme der eignen Sprache
zurückzuführen geſucht, ſo nam. auf II. Buttern 1. — Neben
dem hochd. fem. findet ſich mundartl. und veralt. auch masc.
(z. B.: Der friſche B. Ryff Sp. 27a) und ncutr. Schmeller
1, 225. S. auch Anken und Schmalz.
Zſſtzg. (zu 1 nam. nach Zeit und Futter des Viehs
unterſchieden, ferner nach dem verſch. Gebrauch) z. B.:
Arſēnik- [2b]: Arſenikchlorid. — Aūgen- [2a].
— Báck-: worin Etwas ausgebacken wird, Fritüre.
— Bénzoe- [2b]. — Bīēſt-: aus Bieſtmilch, ſ.
Bieſt. — Blēī- [2b]: aus Blei und Eſſig, gegen
Flechten. — Brāūnwurz- [2b]. Krünitz 7, 478. —
Dāūer-: Herbſt-B. — Fáſs-: eingeſchlagne But-
ter. — Flȫß-: Schmelz-B. — Frühlings-:
Welch ein Unterſchied zwiſchen F. und Winter-B., zwiſchen
Klee- und Stoppel-B. Ule Nat. 404a. — Grās-: Früh-
lings-B. — Hérbſt-: Stoppel-B. — Hōſen-: in
Butterhoſen zum Verkauf gebracht. — Kakāo- [2b].
— Kǟſe-: Quark- oder Schmierkäſe. — Kérn-:
Dauer-B. — Klápp-: Winter-B., in zuſammenge-
ſchlagner Form. — Klēē-: ſ. Gras-B. — Kóch-. —
Krǟūter- [2b]. Krünitz7, 477. — Krêbs- [2c]: mit
Krebsſchalen roth gefärbt; auch [2b] Salbe gegen den
Krebs. — Lórber- [2b]. — Māī-: gelbe Frühlings-
B. — Mándel- [2c]: ähnlich dem Marcipanteig. —
Mólken-: aus Sahne von Molken. — Pflán-
zen- [2b]. — Piſtācien- [2c]: vgl. Mandel-B.
— Sardéllen- [2c]. — Schmálz-, Schmélz-:
zerlaſſne Butter, aber auch [2b] gereinigtes Rüböl
mit Nierentalg. Karmarſch 2, 776. — Schrāp-: die
letzte aus dem Faß. — Sómmer-. — Spēīſe-:
Tafel-B., Ggſtz. Koch-B. — Spīēßglanz- [2b]:
Chlorantimon, zum Brünieren ꝛc. — Stáll-: von
dem im Stall ſtehnden Vieh, Stroh-, Winter-B. —
Stēīn- [2]: Name mehrerer butterweicher Stein-
arten. Krünitz 7, 481. — Stóppel-: von dem auf
die Stoppelweide gehnden Vieh. — Strōh-: Stall-
B. — Tāfel-, Tíſch-: Ggſtz. Koch-B. — Tópf-:
in Töpfe eingeſchlagen. — Wáchs- [2b]. — Wín-
ter-: Stall-B. — Zāūber-: Name eines ſchäd-
lichen Pilzes. — Zīēgen-. — Zínk- [2b]: ſalz-
ſaurer Zink. — Zínn- [2b] u. ä. m.
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