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Bürzel
Bürzel, m., –s; uv.; –chen, Bürzlein; -: das
vorragende Steißbein bei Vögeln und Säugethieren:
Os sacrum oder den B. Garzoni 355a; ſo auch weidm.
der kurze Schwanz vom Roth- und Schwarzwildbrett,
z. B. Döbel 25b; Pürzel, Förzel vom Dachs. Lenz Nat.
1, 181. Komiſch auch z. B. vom Eſel: Jch laſſe mir
den Pürzel ſtutzen | und mich als Engelländer putzen. Ramler
F. 2, 420. Ferner: der Steiß von Geflügel: Welſche
Hähne, welche alle eine rothe Fahne unter dem B. [,,im
Hintern“. Tiſchbein ſ. eb. S. 52] ſtecken haben. G. 24, 27;
Wobei ſie [die Enten] den Schnabel im Waſſer bergen und
den B. in die Höhe ſtrecken. Tſchudi Th. 70 ꝛc.; übertr. auch
auf den menſchlichen Hintern, inſofern er z. B. beim
Fallen in die Höhe geſtreckt wird, vgl.: Bin ich die
lange Stiegen herabgebürzelt. Schaidenraißer 46a (Od. 11, 64
vgl. ärſchlings) ꝛc., ſ. Purzeln, Purzelbaum ꝛc.
Anm. Urſprüngl. der empor (ſ. d.) ragende Theil; auch
Berzel. Luther Tiſchr. 19; Hennenpörzel. Fiſchart Garg.
49a ꝛc. Vgl. bärzen = hervorſtehn machen. Schmeller
1, 204.