Bürge
Bürge, m., –n; –n:
Person, die für Etwas oder für eine andre Person haftet, im Fall von deren Nichtleistung die Pflicht derselben erfüllen muß: B. sein, werden für Einen. 1. 43, 9; 44, 32; 11, 15; 29, 17u. o.; B–n soll man würgen [s. d.]. Sprchw., s. Ph. 3, 352; Stand noch mancher Schuld als B. zu Gevatter. U. 2, 310; 3, 144; B–en scheuen sich, für Jeden gut zu sagen. 255; Ich lasse den Freund dir als B–n, | ihn magst du, entrinn ich, erwürgen [s. Leib-B.]. 62b; Jch bin B. worden für den Ausgang, | mit meinem Haupte haft’ ich für das seine. 391a; 2, 268.
Anm. Vgl. bergen = in Sicherheit bringen u. borgen; mundartl.: Für Geldaussteuer bin ich zwar nicht Borgen. 6, 36; 48 etc. — Das Wort gilt, wie Gast, Arzt, 31* u. z. B. die Hw. auf –ling, auch von Frauen, daneben Bür- gin, z.B. sagt die Königin: Da bin ich für ihn Bürge. 286a, aber Posa zu ihr: Und meine Bürgin, Königin, sind Sie. 295a, und von Sachen! O werthes, edles Pfand, o Bürgin ihrer Hold. 1, 315; 521; 1, 71 etc. — Versch. mundartl.die Bürge statt Bahre (s. d.), z. B. bei den Färbern ein auf die Küpe gelegter Rahm mit Querhölzern, worauf das gefärbte Zeug gelegt wird.
Zsstzg. z. B.: Áfter-: ein zweiter Bürge, und zwar:
1) der im Fall der Unvermögenheit des ersten oder ,,Hauptbürgen“ in dessen Stelle einrückt; Über- B., oder gewöhnl.:
2) der dem Hauptbürgen als dessen Bürge im Rücken steht, ihn für den Nothfall schadlos zu halten. 3, 12, auch Rück-, Schad-, Schadlos-B. genannt. — Blūt-: der mit seinem Blut für Jemand bürgt, im Ggstz. zum „Schuld- B–n“, der nur mit seinem Gut für Jemandes Verpflichtungen haftet, so auch: Geißel-, Leib-B. — Hāūpt-: s. After-B. — Hēīm- (veralt.): Gemeindevorsteher. Heimburgerin. Ul. 143. — Lēīb-: s. Blut-B. — Lēīst-: für die Leistung von etwas Versprochnem bürgend. — Mít-: gemeinsam mit Andern bürgend. — Pfánd-: Leib-B., der als Pfand für Etwas Bürgschaft leistet, Geißel. — Rück-, Schād(los)-: After-B. 2. — Schúld-: vgl. Blut-B. — Uber-: After-B. 1: Setzt auch Deß genugsam Bürgen und Ü–n. 6, 361a etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.