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gebühren
Ge~bǖhren, intr. (haben) u. refl.: 1) intr. mit
Dat. der Perſon: Einem von Rechtswegen, als zu for-
dernde Schuldigkeit, als etwas ihm Geziemendes und
Gehörendes zukommen, geziemen ꝛc.: Ehre, dem die
Ehre gebühret. Röm. 13, 7; Dir gebühret die Majeſtät und
Gewalt. 1. Chron. 30, 11; Es gebühret dir ... nicht, zu
räuchern ..., ſondern den Prieſtern, die zu räuchern geheiligt
ſind. 2, 26; 18; Luther 1, 540b; Das ziemt uns nicht und
will uns nicht g. Sch. 550aꝛc. 2) ohne Dat. gewöhnl.
refl. = ſich geziemen: Daß Niemand weiter von ſich halte,
denn ſich’s gebühret zu halten. Röm. 12, 3; Die Propheten-
wort’ und Samen | ſchätzen, wie es ſich gebühret. G. 4, 18;
Wie zu wiſſen ſich gebühret. 42; Es gebühret ſich, daß der
Jüngre ſchweigt ꝛc. Dazu ohne „ſich“ (ſ. d. †) das
Partic.: Der gebührenden [gerechten, mit Recht ihm zu-
kommenden] Strafe gefallen. V. Od. 1, 46 u. v. = ge-
hörig, wie es ſein muß; Der g–de [kompetente] Rich-
ter ꝛc. Ggſtz.: Mich in einem ſo un-g–den Ton anzure-
den. W. 18, 116 u. o. S. Gebührlich ꝛc.
Anm. Ahd. kipurjan, giburren, mhd. gebürn, auch
ohne die Vorſilbe, zu „bären“ (tragen) gehörig, ſ. Graff und
Benecke.