Faksimile 0245 | Seite 237
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Bückling
Bückling, m., –(e)s; –e: 1) Verbeugung der
Männer, Kinder ꝛc., demüthiges Höflichkeitszeichen
(vgl. Knicks): Mit allen ſeinen B–en und unterthänigen
Redensarten. Börne 2, 380; Macht daher dem erſten Frem-
den rechts | einen tiefen B. G. 2, 223; Er hatte ſich gewiſſe
kriechende, lächerliche, furchtſame B–e angewöhnt. 16, 175;
Einen tiefen B. mit langem Scharwenzel [ſ. d. u. vgl.
Scharrfuß]. Gotthelf U. 2, 242; Will neuer Zeit er ſeinen
B. nicken? Grün Schutt. 42; Wir ſchieden, die Fremden mit
Verneigungen, die Hausfreunde mit [ceremoniellen] B–en.
König Leb. 1, 168; Mit tiefen Knechts-B–en. Voigts H.
154; Grüßten mit mancherlei ſcharrenden B–en. V. 1, 156.
2) Senkrebe, zur Bildung eines neuen Stocks ein-
gebogen. 3) Ein geräucherter Hering, ein ſ. g. B. Tieck
NovKr. 2, 125; Lenz Nat. 3, 91. Art geräucherter He-
ringe, die Bückinge heißen nach dem Namen ihres Erfinders
Wilhelm Bücking, der 1447 geſtorben. Heine Reiſ. 1, 114;
Fiſchart B. 271b; Bickling. 121b; Die Fegfeuer-Bickling
[die dort geräucherten Seelen]. 123b; Böckling. Garg.
55b; Wenn Einer um Böklinge handelt. Droyſen Ar. 3,
176; Speck- oder Spick-B., Flickhering; Stroh-B.
im Ggſtz. zu den tonnenweis verkauften ſchlechtern
Tonnen-B–n, die in einem Stroh, d. h. einem Pack,
deren 20 eine Laſt machen, verkauften.
Anm. In Bed. 1 oberd. auch Bucker (2). Zu 3
vgl. Pökeln und Pickelhering.