brullen
Brǘllen, intr. (haben) und tr.:
eine dumpfe, tiefe Stimme laut und weithin tönen lassen, z. B.: Das B. der Rinder. 1. 15, 4; Die jungen Löwen, die da b. nach dem Raub. 104, 21; 1. 5, 8; Die tückischen Mörser .. b. Heim. 106; „Und der Bär hat nicht mal gebrummt?“ ... Natürlich, er hat gebrüllt [lauter als brummen, Dies mit geschloßnem, Jenes mit weitgeöffnetem Maul], sich aber nicht losgebrüllt. 2, 329 [= durch das Brüllen sich losgemacht]; Auch die Heerden b. ihre Freude. 3, 57; Lachen und b. [ein großes Gerede davon machen], wie es dir ergangen. U. 1, 284; Die Knechteschaar ihm Beifall brüllt. Lied. 71; Die Wuth des Löwen brüllt aus mir. F. 86; Nachtwächter, der ihn .. aus dem Schlaf .. brüllte. 3, 490; Fluthen b. 1, 127; [Der Teufel] brüllte unvernünftig ob dem gespielten Schwank. 78; So brüllt der Stier. 31a; Die Mordschlacht brüllt. 134a; Dumpf brüllt der Firn. 517a; Der Wirbel brüllt. 539b; Die grause Hölle nur brüllt solche Qual. Sh. 1, 94; Die Meerfluth brüllt. Il. 2, 395; Hier fing er an, vor Wuth und Angst zu b. 20, 192; Der Donner, ein weinendes Kind brüllt etc.
Anm. Tonw., früher und noch schweizr. 1, 234) brūlen; Prollen und pleckhitzen [von Ochsen und Schafen]. 52b (Od. 12, 265), das „b“ ist wohl Präfix, s. rollen und vgl. rülen. 3, 81 und 78. — Nbnf. brülken. 251; Brülker, wie Brüller, m., –s; uv.: Schreier etc.; das „Brüllerding“, bei den Schlachtern, ein jähriger Stier.
Zsstzg. (vgl. die von bellen, schreien etc.), z. B.|: Áb-: Ein Lied a.; Sich a. —
Án-: Einen a., ihn brüllend anschrein. Gotthelf Sch. 172 etc. —
Āūf-: So brüllte Mars auf. B. 168b; Chamisso 3, 254; Claudius 1, 254; Wann das ... Waldgebirg vor Kriegs- und Waffenlärm aufbrüllt wie ein ... Auerstier. Grabbe Herm. 51; Da brüllte die Hölle Triumph auf. Kl. M. 11, 890; Einen a., aus dem Schlafe brüllen. —
Āūs-: [Der Löwe] brüllet sein Entzücken aus. Geßner 1, 8; Sch. 133a etc. —
Be-: Besingen oder vielmehr b. Ruge Rev. 181. —
Durch-: Die ... von Löwen, Pardeln, Tigern durchbrüllten [Wälder]. Rückert Nal. 109; W. 27, 113. —
Eīn-: Der Strom brüllt auf uns ein [los etc.]. Schlegel Sh. 2, 17. —
Empōr-: auf-b.: Der ehrne Kriegsgott aber brüllt empor. B. 168b. —
Entgêgen-: Eineme. —
Fórt-: weg-b. — Hêr-, Hín- etc.: Indem sie ihr Höllenangstgeschrei heraus-b. Knebel 3, 60; Stimmen, die zur Thür hereinbrüllten. Sealsfield Leg. 2, 148; Der ... in der allgemeinen Konfusion mit hinein- brüllt. Gutzkow R. 1, 167; Herbei-b. [durch Brüllen herbeischaffen] werdet Ihr sie nicht mehr. Gotthelf U. 2, 239 etc. —
Lōs-: Plötzlich brüllte er los (s. o.). — Mít-. —
Nāch-: Hiob 37, 4; Er brüllt und Echo brüllt ihm nach. Pfeffel Po. 3, 14; Sch. 120a. —
Nīēder-: Dies Wölkchen .. wird .. Donner n. Alxinger D. 19. —
Über-: Wenn die Leidenschaften die schwache Vernunft ü. Klinger F. 389; 46; Heine Börne 184. —
Um-: Vom Sturm umbrüllt. Freiligrath 1, 378. —
Ver-: nam. schwzr. Einen ins Gerede bringen. Gotthelf U. 1, 81; 228; 307; 2, 147; G. 66; 81; 157; 175; 181; Sch. 274 etc. —
Vóll-: Einem die Ohren v. —
Vōr-: Einem ein Lied v. etc. —
Wég-: Gab Gott dir Geist, ihn stürmisch wegzubrüllen | beim ekeln Trinkgelag. Schubart 2, 75; V. 2, 73. —
Wīder-: zurück-b. —
Zū-: Einem Flüche z. — Zurück-, intr.: brüllend widerhallen: Welch rauher Jubel brüllt zurück | vom thracischen Gestade. Uz 2, 125; tr.: z. machen u. ä. m.
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