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Bruhl
Brūhl, m., –(e)s; –e: ſumpfige Gegend, Brudel
(ſ. d. u. vgl.: Bruch II.): Am Brühl, wo der Sumpf
nur Fußgängern den Weg verſtattet. Kühne Fr. 16 ꝛc.
Anm. Ahd. proil, mhd. brüel. S. Friſch; Schmeller;
Stalder; im Elſaß Brunkel, Sumpf; ſchwzr.: Die Broye.
Reithard 315. Zſſtzg. wie: Der Hirſch-B. ꝛc.; Der
Name blieb als Eigenn. in Städten oft Plätzen, die trocken
gelegt und bebaut wurden, vgl.: Der B. iſt .. ein Ort oder
Vorplatz eines Orts, wo ehedem ein Gehölz ſtand, das bei zu-
nehmender Bevölkrung der Stadt dem Anbau einer Vorſtadt
aufgeopfert wurde ꝛc. Jen. Allg. Literat. Ztg. (1804) 80b.
Ältre Formen: Die Sau in Briel jagen. Franke Sprchw. 2,
47a; Wenn ein Sau in Briegel beißt. 1, 15a ꝛc. So
auch: Brühling, m., –(e)s; –e: Friſchling (ſ. d.). Weisth.
2, 208, vgl.: In großen Friſchen und Brüchen im Walde.
Döbel 1, 49a u. o.