brodeln
Brōdeln, intr. mit „haben“ und zuw. (s. Anm.) mit „sein“:
mit Geräusch wallen:
1) von kochenden, siedenden Körpern, auch von solchen, die in Fett brutzeln: Die Schinken brodelten und schwitzten am Spieß. H. 1, 1, 106; Die Morgensuppe brodelt. 308; Brodelte ein Kessel mit Erbsen. 2, 2, 242; Hörte .. Etwas im Schmalze b. Leb. 1, 90; Lodre, Lohe! Kessel, brodle. 303b; Soll 2, 285; 152; U. 2, 21; Stillfr. 1, 276; Rom. 94; M. 3, 3; Ferd. 2, 108; Und brodelt und kocht, wie Butter in der Pfanne thut. Woch. 64; Pilg. 1, 99; 2, 172; Ov. 2, 27 u. o. —
2) von schäumenden Wellen etc.: Wie es aufbrausend einen b–den Rand an der Welle bildet. gB. 2, 32; Welle! lodre, brodle, schäume! R. 6, 306 (s. 1: 303b); Wald 83; Auf dem schaumbrodelnden Gipfel einer ungeheuren Welle. Pilg. 2, 90 etc. — Auch: Der Champagner ... schäumte und brodelte. Mus. 1, 250. —
3) vom Nebel etc.: Während .. in den Kesseln .. Nebel kochen und gären, b. und aufflattern. 1, 7; Quoll und brodelte der Nebel nach allen Seiten hin auseinander. Nem. 1, 9; Das Wetter .. zuckt, es brodelt. Rev. 2, 69. —
4) übertr.: In dem beinernen Topf [Kopf] kocht und brodelt mein Gehirn. Dicht. 2, 167; Erz. 432; Die kriegerischen Gelüste, die .. so stürmisch loderten und brodelten. Lut. 1, 203; Abschaum der kriegsbrodelnden Zeit. Jer. 1, 355; Maß und Willkür brodelten durch einander. gH. 2, 204 etc.
Anm. Mit dem Hilfszeitw. „sein“, wenn b. ein Zeitw. der Bewegung ist und bed.: sich brodelnd bewegen, s. Zsstzg. — Tonw., vgl. bräteln und brauen. — Nbnf.: Von dem Aufwallen und Brudeln eines siedenden Wassers. Konkord. 462a. Wie ein Wasser in einem Kessel seudt [siedet] oder prudelt. 52b (Od. 12, 237); Punsch, wenn er noch brudelt und brodelt. Lammf. 1, 188; Brudelt und wudelt nun Alles in den Reimen. Lit. 3, 293; Zu einem Hause, dessen Euter sprudelten und dessen Töpfe brudelten. Mak. 2, 161; Da brudelten die großen Mühlenräder. Nov. Kr. 3, 51. S. diese Wörter.
Zsstzg. (vgl. die von wallen, quellen, kochen etc.), meist (s. Anm.) mit „sein“, z. B.: Aūf-: brodelnd emporsteigen. Prutz DM. 1, 2, 256; Gelächter und Geschrei brodelten von Neuem auf. Voigts H. 17. —
Āūs-: Das Wasser ist ausgebrodelt, aus dem Kessel; hat ausgebrodelt, brodelt nicht mehr. —
Empōr-: auf-b. —
Hervōr-: Alle die Stücke, die .. wie ein nie versiegender Spülicht zwischen den Kulissen hervorgebrodelt sind. Immer— mann M. 1, 57. —
Ver-:
1) intr. (sein): brodelnd vergehn, versiegen: Es ist ein unablässig Rollen, | ein nie verbrodelndes Gekoch. — 2) tr.: bei brodelndem Kochen verderben: Ekel vor diesem verbrodelten Volksbrei. Leb. 2, 209, vgl. verprudeln u. ä. m.
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