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Brodem Broden)
Brōdem(Brōden), m., –s; uv.:
aufsteigender Dampf, Qualm, Nebel, Dunst, Ausdünstung etc.: Es wehte wie warmer B. aus dem Ofen. Alexis H. 1, 1, 87; Dumpfer, modriger B. Auerbach Dicht. 2, 104; Ein erquicklicher B. dringt aus. der getränkten Erde. 1, 255; Leb. 1, 278; Der B. [von den verwesenden Leichen]. Dürer (Jahn M. 289); Wo sich heiße Quellen durch ihren aufsteigenden B. verrathen. Forster Ans. 1, 284; O brodenvoller Kessel. Frei- ligrath 1, 42; Todes-B. des erstickenden Samum. Rückert Erb. 1, 104; B. und Wetter, die einschlagen und ausfahren. Tieck Nov. 5, 73.
Anm. Die Form Broden oft bei G.: Dampfet rings ein Höllen-B. 8, 371; 12, 295; 13, 312; JP. 2, 145; s. auch Brodel, veralt. Broder. Sebitz 401; Bradem. Spate 62, wie mhd.; ahd. pradam, (vgl. Athem, Odem etc.), plattd. Wrasen, (vgl. engl. breath, Athem, Hauch); Frathen. Dazu plattd. Brösel, m., dampfende Tabackspfeife; Brösig, a.: aufgedunsen etc. S. Schmeller 1, 253: Das Brod = Brühe; zähes Gemenge fester u. flüssiger Substanzen; Fisch-Brod, Laich; Kalk-, Leim-Brod etc., s. Brot.