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Bräutigam
Brǟūtigam, m., –(e)s; –e:
ein Verlobter (vgl. Braut), zumal am Tage der Hochzeit. Ps. 19, 6; Wer die Braut hat, Der ist der B. Joh. 3, 29; Jer. 7, 34 etc.; Die Amsel war der B., | die Drossel war die Braut. Uhland V. 38 etc.; Der Seelen-B. (Christus) etc.; Blut-B. 2. Mos. 4, 25 (im Urtext ein Wortspiel mit B. und Beschneidung).
Anm. Die Mz.: Den Mädchen B–e und den Jünglingen Bräute aussuchen. B. 251b; 42a; G. 17, 111; Heine Börne 196; Holtei Ob. 1, 77; Heinse K. 1, 358; Kürnberger Am. 473; Mörike N. 355; Platen 6, 193; Meerbräute mit Meerbräutigamen. Rückert 2, 310 etc.; V. Th. 22, 179 schreibt: Bräutigamme, Daneben auch: Euren B–s was vorgeschmaust. G. 9, 32; Wenn sie Liebhaber oder gar B–s geworden. 34, 36; Auerbach Leb. 3, 67; Gedicke Du 28; Goltz 3, 352; veralt. (Lohenstein Arm. 2, 325) und scherzh. B–er; selten uv., wie zuw. im Gen.: Des B. Vater. Leutner Bauernsp. 1, 294. Die letzte Hälfte ahd. brûtigomo, prütikomo etc. bez. Mann (wie z. B. in Mecklenb. etc. Brautmann gewöhnl. ist), s. Be— necke 1, 554b, entsprechend dem lat. homo, doch im Engl. bridegroom, wo auch groom allein = Bursche, Knecht etc. vorkommt. S. auch Hochzeiter; mundartl. Bräuter (s. d.) etc., Bräutiger. Schmeller 1, 270; in Thüringen auch Braut von Männern.