Faksimile 0208 | Seite 200
Faksimile 0208 | Seite 200
braunen Bräunen
Brāūnen, Brǟūnen, intr. (haben); refl.: braun
werden, und tr.: braun machen. 1) intr.: Es ſchwillt
die Bruſt, es bräunt der Flaum. G. 4, 27; Gehörnte Herde
braunt. 6, 133. 2) refl.: Wie ſich der Himmel über
Gallien braunte. Baggeſen 2, 208; gewöhnl. mit Uml.;
Wann ... tiefer die Traube ſich bräunt. Geibel 200; Thal,
deſſen Gras ſich eben winterlich bräunt. Kohl Alp. 1, 68;
Sobald ſich bräunt die ſchwarze Nacht. Mühlpforth Leich.195;
W Humbold Son. 254; Streckfuß Rol. 2, 59; Bräunte
ſich | der Söhne Wange. Sch. 236a; V. Od. 11, 320.
3) tr.: Rothen Wein durch Alkalien gebräunt. G. 39, 328;
Karmarſch 1, 288; Wo Phöbus ... Jünglingen die Schläfe
männlicher bräunt. Platen 2, 240; V. 4, 56; Ov. 2, 261;
318; Th. 15, 85; Daß Euch der heiße Sommer bräunet.
Tieck Cymb. 4, 4; Rückert Nal. 214; Ein Weib, gema-
gert und gebraunt. Morg. 2, 267; Die männlich gebraunten
Geſichter. Sealsſield Leg. 2, 143; namentl. oft: Gebräunt
in Zſſtzg. z. B.: Alters-g–e Mauern. Stahr Rep. 3, 68;
Ein gebratnes Böcklein mit feuer-g–em Röcklein. Rückert
1, 160; Die ſonnen-g–en Züge. Stahr Rep. 1, 46;
Wetter-g–e Männer. Sealsfield Tr. R. 1, 24; Leg. 1,
144 ꝛc. 5) Dazu: a) Nach der verſchiedenen Bräunung
des Papiers. Kohl Irl. 1, 141. b) Der ein Holzbräu-
ner war, d. h. die Scheite von der Rinde befreite, im Waſſer
auslaugte und dann über Feuer dörrte. Bucher Nat. Z. 8,
298 ꝛc.
Zſſtzg. vgl. die von blauen, färben ꝛc., z. B.: Áb-:
Je älter der Vogel wird, deſto mehr bräunt ſich ſein Gefieder
ab; die Jungen ſind kohlſchwarz. Tſchudi Th. 333 [es geht vom
Schwarzen ins Braune]; Etwas abbräunen, es vollſtän-
dig bräunen; Ein in Butter abgebräuntes Mehl. Rumohr
Kochk. 66. intr.: Etwas braunt ab, färbt ab, läſſt die
braune Farbe fahren. Än-: Felſen von der Witterung
vieler Jahre angebräunt. G. 40, 217; Zelter 4, 4. Āūf-:
tr.: die braune Farbe auffriſchen. Be-: tr.: In
bebräuntem Pergament. G. 12, 85; Bebräunt von meinem
Schatten. Lohenſtein Roſ. 56. Eīn-: Sich in der Sonne
e., einbrennen ꝛc. Nāch-: Das Mahagoniholz bräunt
nach, wird dunkler. Ver-: Verbraunte Mauern.
FUlrich Nat. Z. 8, 131; Verbräunt Geſtein. G. 12, 98;
18, 264, u. v. ä.