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bräteln Brätler Bräteler Brätelnin
Brǟteln, intr. (haben) und tr.: ein wenig bra-
ten: Das Gebrätelte (Geſchmorte). Rumohr Kochk. 37; Ei-
nige [Gerichte] kalt ... und einige b–d. V. 2, 116; Als nun
gar es gebraten, da trug er’s hin vor Odhſſeus, | b–d noch
an den Spießen. Od. 14, 77; Hor. 2, 160 ꝛc. Zſſtzg.
vgl. die von braten z. B.: Indem man einige Fleiſch- und
Schinkenſchnitte leicht an-b. läſſt. Rumohr Kochk. 55; 69 ꝛc.
Dazu: Brǟt(e)ler, m., –s; uv. (~in, f.; –nen):
Eine Frau, die ein einſam abgeſchiedenes Leben führt, ſich ihre
Nahrung ganz allein kocht und brät, nennt man eine Eigen-
brätlerin. Auerbach Barf. 64.
Anm. In dieſer Form zeigt ſich deutlich das Tonwort
(vgl. brodeln, brudeln, ſprudeln). Mundartl. auch = plau-
dern. Schmeller; ſ. bradeln. Der Begriff der Hitze aber (vgl.
brüten, Brodem ꝛc.) geht in vielen Wörtern aus dem der
wallenden Bewegung hervor, ſ. branden, Anm., und die dort
erwähnten Wörter. Nbnf. unſres Wortes: brägeln,
bratzeln, britzeln, brutzeln (vgl. auch brenzeln, ſpra-
tzen und ſpritzen).